Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Flugbegleiter: Streiks nicht ausgeschlossen
Lufthansa und Ufo streiten weiter
Berlin/Frankfurt. Wegen des Tarifstreits beim Kabinenpersonal müssen Lufthansa-Kunden weiter Streiks in der Advents- und Weihnachtszeit befürchten. Deutschlands größte Airline und die Gewerkschaft Ufo konnten sich auch nach längeren Gesprächen noch nicht auf eine umfassende Schlichtung einigen. „Wir haben ja gesagt, Streiks sind auch wieder möglich“, sagte Ufo-Vizechef Daniel Flohr am Donnerstag. „Und ich glaube ja, wenn das so weitergeht, wenn man sich nicht mit der Vergangenheit und mit den aktuellen Fragen mal wirklich beschäftigt, dann wird dieses Jahresende und auch 2020 streik- und auch konfliktintensiv.“Beide Seiten bekräftigten ihre Gesprächsbereitschaft. Lufthansa bot der Gewerkschaft eine „große“Schlichtung auch ohne Friedenspflicht bei Tochter-Airlines an.
Laut Tarifvertrag kommt es bei der Kernmarke Lufthansa so oder so zu einer „kleinen“Schlichtung, wo allerdings nur begrenzte Themen besprochen werden. Vermitteln sollen dabei der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, für die Lufthansa und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck als Schlichter für die Ufo. Beide Seiten hatten sich vor rund zwei Wochen auf eine große Schlichtung geeinigt, um bei der Kernmarke Lufthansa auch andere wichtige Themen zu regeln. Ferner sollte es noch einen sogenannten Moderationsprozess geben, um bei den Tochter-Airlines ebenfalls offene Probleme zu klären. Lufthansa forderte hierfür einen breiten Streikverzicht der Gewerkschaft auch bei den Töchtern.