Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Aus dem Kunstlabor Am Hügel
Ausstellung „Art.Lab.Hügel“mit studentischen Werken ab Samstag in Galerie Waidspeicher
Erfurt. Schwanger war sie und verwirrt darüber, dass ein Lebewesen in ihrem Bauch heranwächst. „Das Chaos im Kopf“, wie Sara Fabbri sagt, finde sich auf ihren sechs Siebdrucken wieder. Die gebürtige Italienerin, die seit fünf Jahren in Erfurt lebt, ist eine der etwa 40 Studierenden im Fachbereich Kunst der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erfurt, deren Werke ab Samstag in einer Ausstellung in der Galerie Waidspeicher zu sehen sind. Unter dem Titel „Art.Lab.Hügel“zeigt sie nach zehn Jahren wieder ein „Best of“der studentischen Arbeiten.
Gestern suchten sich die Werke noch den richtigen Platz im historischen Haus. Anders als im Jugendstilgebäude am Hügel gilt es hier auf andere Weise mit der Umgebung zu kommunizieren, wie Professorin Ulrike Stutz, Sprecherin des Fachbereichs Kunst, sagt. Der Ortswechsel ist dabei ganz pragmatisch: Das denkmalgeschützte Gebäude am Hügel wir aktuell saniert.
Die Studierenden durchlaufen Am Hügel während des Kunststudiums unterschiedliche Bereiche, wie Kunstgeschichte und Kunsthistorie, die Kunstpädagogik und Kunstvermittlung sowie die künstlerische Praxis, die einen Schwerpunkt im Studium darstellt.
Gezeigt werden im Krönbacken Zeichnungen, Malereien, Installationen, Fotografien, Videos und Skulpturen, für die es keine thematische Vorgabe oder Klammer gibt. So unterschiedlich die Techniken, so persönlich ist die Relevanz der Werke.
Ausgewählt wurden sie von Lehrenden des Fachbereichs. Neben Ulrike Stutz sind das Lelah Ferguson, Rana Matloub und Thomas Offhaus. „Uns ist wichtig, dass die Studenten ihre Arbeiten in einem professionellen Umfeld präsentieren können“, sagt Ulrike Stutz. Lab stehe für Labor, als Sammlung von Experimentellem und Interaktivem. Und die Bandbreite ist groß: So hat sich Jana Sonnenburg den Begriff „Heimat“vorgeknüpft und präsentiert Standpunkte dazu auf Tablets, die sich über einen Kunstrasen verteilen. Tina Bänisch hat einen Dokumentarfilm über „Transidentität“gemacht, der intime Einblicke in das Leben eines jungen Mannes gewährt.