Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Leipzig historisch

- Von Holger Zaumsegel

Was 2009 in der Oberliga begann, ist zehn Jahre später unter den besten 16 Fußball-Vereinen Europas angekommen: RB Leipzigs kometenhaf­ter Aufstieg scheint kein Ende zu nehmen. Erstmals in der jungen Clubgeschi­chte sind die Sachsen ins Achtelfina­le der Königsklas­se eingezogen. Der Lohn eines von langer Hand geplanten Fußballpro­jektes, das besonders von den Ultra-Fangruppie­rungen der Traditions­vereine mit viel Skepsis betrachtet wurde und wird.

Das kann den Rasenballe­rn aber herzlich egal sein. Sie haben in den vergangene­n Jahren gerade bei Fußball-Anhängern aus dem Osten einen enormen Zuspruch erfahren. Erfolg macht attraktiv und nicht jedes Fan-Herz kann sich auf Dauer mit zweiter, dritter oder sogar vierter Liga anfreunden. Und angesichts der vielerorts schwächeln­den Ost-Clubs spielt ein Faktor für die Leipziger: die Zeit.

Was die Sachsen so besonders macht, sind weniger die Red BullMillio­nen, sondern viel mehr wie in Leipzig damit umgegangen wird. Reichlich monetäre Mittel haben auch andere Vereine, bei RB werden sie aber von echten Experten eingesetzt. Ein Pool hochtalent­ierter Spieler ist seit Jahren die Folge.

Und die gute Arbeit von Ralf Rangnick wird aktuell durch einen Julian Nagelsmann nahtlos fortgeführ­t. Auch er hat Historisch­es geschafft, zieht mit gerade einmal 32 Jahren als bisher jüngster Trainer ins Achtelfina­le der Königsklas­se ein. Nagelsmann ist eine Verheißung an die Zukunft, die bei RB auch in der Eroberung des deutschen Fußball-Throns gipfeln kann. Zumindest in einem Jahr, in der die Übermannsc­haft aus dem Süden der Republik schwächelt.

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