Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Lebenstrau­m erfüllt

Champions League: Leipziger wünschen sich nach Achtelfina­l-Einzug einen großen Verein

- Von Nikolaj Stobbe

leipzig. Leipzigs Mann für die besonderen Tore genoss den Moment und geriet ins Schwärmen. „Camp Nou ist natürlich schön, im Bernabeu habe ich schon gespielt. Anfield, es gibt viele schöne Stadien“, sagte Emil Forsberg. Der Schwede hatte RB beim 2:2 (0:1) gegen Benfica Lissabon mit einem späten Doppelpack erstmals ins Achtelfina­le der Champions League geführt – und träumte danach bereits von großen Gegnern wie Barcelona, Real Madrid oder Liverpool.

„Den Verein ins Achtelfina­le zu schießen, ist schon ein toller Moment“, erklärte Forsberg. Per Foulelfmet­er (90.) und Kopfball (90.+6.) hatte der 28-Jährige in der dramatisch­en Schlusspha­se das Weiterkomm­en gerettet. „Emil hat heute bewiesen, dass er für solche Spiele geboren ist“, lobte Trainer Julian Nagelsmann seinen Schützen, der vor zwei Jahren schon das erste RBTor in der Königsklas­se erzielt hatte.

Den Elfmeter zum 1:2 in der 90. Minute sollte eigentlich Timo Werner schießen. „Timo kam zu mir und sagte, Benficas Torwart wüsste, wohin er schießt“, berichtete Forsberg, der kurzerhand übernahm. Lissabons Schlussman­n Odisseas Vlachodimo­s und Werner kennen sich bereits aus Jugendzeit­en.

Am Ende reichte der Punkt zum vorzeitige­n Weiterkomm­en, und Geschäftsf­ührer Oliver Mintzlaff schloss Nagelsmann in die Arme. Für die Runde der letzten 16 muss es laut Mintzlaff kein Hochkaräte­r sein. „Der Fan will gerne gegen Barcelona spielen, aber wir wollen etwas Machbares“, so Mintzlaff. „Als

Fußballer lebt man dafür, sich mit Großen zu messen“, so hingegen Mittelfeld­spieler Konrad Laimer.

Doch vor dem Start in die K.o.-Runde muss Leipzig noch das letzte Gruppenspi­el absolviere­n, am 10. Dezember geht es bei Olympique Lyon um den Gruppensie­g. Als Erster würde man im Achtelfina­le auf einen Tabellenzw­eiten treffen. „Wenn ich das so sehe, sind aber auch die Tabellenzw­eiten stark“, so Nagelsmann.

entwarnung bei keeper gulacsi

Der 32-Jährige zog als jüngster Trainer in der Geschichte der Champions League in die K.o.-Phase ein, wollte seinen Anteil aber nicht überbewert­en. „Es ist für mich Demut dabei. Es waren vor allem die Spieler, die für den historisch­en Moment gesorgt haben. Für einige von ihnen ist ein Lebenstrau­m in Erfüllung gegangen“, so Nagelsmann.

Auch Mintzlaff wurde angesichts des Weiterkomm­ens etwas andächtig. „Wir sind zehneinhal­b Jahre alt, haben in der fünften Liga begonnen – und jetzt stehen wir im Achtelfina­le der Champions League. Das ist etwas Großartige­s“, meinte der Sportchef der Sachsen und forderte: „Wir sollten jetzt einen Moment innehalten und uns freuen.“

Entwarnung gab es bei Keeper Peter Gulacsi, der beim 0:2 durch Carlos Vinicius (59.) nach einem Schlag gegen den Kopf ausgewechs­elt werden musste. „Er konnte schon wieder lachen und hat mitbekomme­n, dass wir im Achtelfina­le stehen“, meinte Nagelsmann. Es kann gut sein, dass der Stammkeepe­r am Samstag in der Liga in Paderborn noch pausieren muss.

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FOTO: JAN WOITAS / DPA durchatmen: leipzigs emil Forsberg schießt Rb leipzig ins achtelfina­le der Fußball-champions-league.

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