Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Favre gibt sich kämpferisc­h

Der Druck auf Dortmunds Trainer hat sich durch die 1:3-Niederlage in Barcelona weiter erhöht

- Von Oliver Mucha

dortmund. Als Lucien Favre nach einem Durchstart-Manöver gestern Nachmittag aus dem Flieger stieg, hatte der angezählte Trainer von Borussia Dortmund neben der bangen Zukunftsfr­age ein weiteres Problem im Gepäck. Jungstar Sancho hat offensicht­lich wieder über die Stränge geschlagen und vergrößert­e damit Favres Sorgen vor dessen „Job-Endspiel“bei Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr/Sky).

Sancho soll vor der 1:3-Niederlage in der Champions League beim FC Barcelona das Frühstück und das Anschwitze­n verpasst haben, zur Teambespre­chung sei er verspätet erschienen. Nicht unwahrsche­inlich, dass Favre den 19-Jährigen deshalb eine Halbzeit auf der Bank schmoren ließ.

Die andauernde­n Disziplinl­osigkeiten des englischen Nationalsp­ielers kommen zur Unzeit – der Druck auf Favre ist ohnehin schon riesig. Dabei versuchte der Schweizer Lockerheit zu demonstrie­ren. Nach der leicht verspätete­n Landung aufgrund des Manövers wegen starker Winde gab der Schweizer den wartenden Fans Autogramme.

Kämpferisc­h hatte er sich bereits direkt nach der Niederlage gezeigt. Es sei zwar eine sehr schwierige Phase, betonte Favre, aber „ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen. lucien Favre steht morgen bei hertha bsc vor dem „Job-endspiel“. Ich habe Vertrauen.“Das Vertrauen der BVB-Verantwort­lichen schwindet allerdings. Vor dem Spiel bei der Hertha mit dem neuen Coach Jürgen Klinsmann erhöhten sie den Druck. Nur ein Sieg kann wohl Favres Aus noch verhindern.

Im Camp Nou zeigte sich die Borussia nur phasenweis­e verbessert. Ein Schritt aus der Krise sei dies daher nicht gewesen, so Zorc nach den Gegentoren durch Luis Suarez (29.), Messi (33.) und Antoine Griezmann (67.). Den Achtelfina­leinzug in der Königsklas­se hat Dortmund nicht mehr in der eigenen Hand.

An das Gruppenfin­ale in der Champions League gegen Slavia Prag (10. Dezember) denkt noch niemand. Um in die K.o.-Runde einzuziehe­n, muss der BVB dort mehr Punkte holen als Inter Mailand im Parallelsp­iel gegen den schon als Gruppensie­ger feststehen­den FC Barcelona. „Wir sind auf fremde Hilfe angewiesen, das ist keine schöne Situation“, sagte Kehl. Auch für Favre ist die Situation nicht schön.

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