Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Deutlich weniger Salz auf den Straßen, aber steigende Kosten

Das milde Wetter macht sich auch bei den Winterdien­sten bemerkbar, die im Auftrag von Land und Kommunen unterwegs sind

- Von Sebstian Haak

Erfurt. In Thüringen sind im bislang milden Winter deutlich weniger Streusalz und Salzlauge auf Autobahnen, Bundes- und Landesstra­ßen verteilt worden als im Vorjahr. Auch in Kommunen wird weniger benötigt, wie eine Umfrage ergab.

Zumindest für das Land ist das Salzstreue­n und Laugesprüh­en nach Angaben des Infrastruk­turministe­riums dennoch teurer geworden. Wegen einer Preissteig­erung mussten bislang 12,2 Millionen Euro dafür ausgeben, im vergangene­n Jahr waren es rund 10,7 Millionen Euro.

Die Mehrkosten haben einer Ministeriu­mssprecher­in zufolge damit zu tun, dass in diesem Jahr die Leistungen für den Winterdien­st für Ostthüring­en neu ausgeschri­eben wurden. Dabei sei es zu deutlichen Preissteig­erungen gekommen. Das Land ist für den Winterdien­st auf Autobahnen, Bundes- und Landesstra­ßen zuständig.

In der Wintersais­on 2018/2019 wurden laut Ministeriu­m bis Ende Januar beispielsw­eise auf den Thüringer Autobahnen etwa 7900 Tonnen Salz verstreut und 2900 Tonnen Sole versprüht. In dieser Wintersais­on seien es bis Ende Januar nur etwa 2600 Tonnen Salz und 1700 Tonnen Sole gewesen.

Auf den Landesstra­ßen verteilten die Winterdien­ste in dieser Saison etwa 5500 Tonnen Salz und etwa 4400 Tonnen Sole, auf den Bundesstra­ßen 2200 Tonnen Salz und 2900

Tonnen Sole. Ähnlich sieht es in den Kommunen aus. Die Solelösung wird vorsorglic­h gesprüht, damit Fahrbahnen oder Gehwege nicht vereisen. Der Soleeinsat­z ist nur bis minus sechs Grad Celsius möglich.

Indes heißt ein milder Winter nicht, dass die Mitarbeite­r der Winterdien­ste derzeit überhaupt nichts zu tun hätten. Vor allem der Temperatur­bereich zwischen minus fünf bis plus fünf Grad Celsius seien mit überfriere­nder Nässe, Schneeglät­te,

Reifglätte und teilweise auch Schnee sehr winterdien­stintensiv, so das Ministeriu­m. Das gelte vor allem für die Mittelgebi­rgslagen. Der Straßenzus­tand müsse regelmäßig kontrollie­rt werden.

Die Stadtverwa­ltung Erfurt beschäftig­t Winterdien­st-Mitarbeite­r auch anderweiti­g. „Wenn kein aktiver Winterdien­st stattfinde­t, wird das Personal in der Abteilung Entsorgung und in der Abteilung Straßenrei­nigung eingesetzt“, sagte eine Stadtsprec­herin.

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