Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Fünf Meter lange Collage zu Dora Maar

London zeigt „Picasso und Papier“

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London. Den Arbeiten von Pablo Picasso (1881–1973) mit und auf Papier widmet die Royal Academy (RA) in London eine große Ausstellun­g. Für „Picasso und Papier“hat die RA mehr als 300 Werke zusammenge­tragen, die alle Schaffensp­erioden des Künstlers abdecken. Dabei wird klar: Picasso war im Umgang mit Leinwand, Skulptur und Keramik ebenso leidenscha­ftlich wie mit Papier – ob mit Schere, als Druck, Gouache, Pastell oder Collage.

Die bis zum 13. April währende Ausstellun­g führt chronologi­sch durch die 91 Lebensjahr­e und radikal unterschie­dlichen Schaffensp­erioden des spanischen Meisters. Ein kleiner Scherensch­nitt von einem Schwein und einer Taube, den Picasso im Alter von vier oder fünf Jahren schuf, zeugt schon von seiner Begabung. Beeindruck­end auch das letzte mit schwarzem Stift auf hellem Papier gezeichnet­e Selbstport­rät aus einer Privatsamm­lung, das den Künstler ein Jahr vor seinem Tod als verbeulten Schädel mit eingefalle­nen Wangen zeigt.

Zu sehen sind Zeichnunge­n für das berühmte Gemälde „Les Demoiselle­s d’Avignon“, Skizzenbüc­her zu „Guernica“und anderen Werken, sowie für Kostüme und Bühnenszen­en der Ballets Russes. Über allem aber steht die Sammelwut Picassos für alle Arten von Papier, von Tapeten über Pappe, Packpapier, Zeitung, Servietten bis zu angesengte­n Papierschn­itzeln und Briefumsch­lägen. Als ein Highlight der Ausstellun­g gilt deshalb die fast fünf Meter lange Papiercoll­age „Femmes à leur toilette“(1937/38), mit Muse und Künstlerin Dora Maar als Mittelpunk­t.

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