Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Neuzugang Dapic deutet Potenzial an
Die Erfurter Schwarz-Weiß-Volleyballerinnen sind bei der 0:3-Niederlage gegen Schwerin trotz intakter Leistung chancenlos
Erfurt. Alle Augen waren auf die Neue gerichtet. Barbara Dapic, 1,93 m große Diagonalspielerin aus Kroatien, soll Schwarz-Weiß Erfurt zum Klassenerhalt in der Volleyball-Bundesliga führen. Gegen Schwerin deutete sie mit 13 Angriffspunkten – dem zweitbesten Erfurter Wert hinter Außenangreiferin Danielle Brisebois (27) – zumindest an, dass sie ein Gewinn auf Position zwei sein wird.
Gegen den deutschen Vizemeister konnte sie aber nicht zwingend ein Sieggarant sein. Schwerin löste seine Pflichtaufgabe beim 3:0 (19, 21, 22) unbeschwerter als noch in der letzten Saison, als man sich über den Tiebreak quälen musste.
„Wir waren gewarnt und wollten von Beginn an hellwach sein“, erklärte Nationalzuspielerin Denise Hanke, die diesmal geschont wurde. Vor 800 Zuschauern entwickelte sich eine Partie, in der die Gäste immer eine Hand mehr im Spiel hatten. Aber auch alle Erfurterinnen besaßen ihre Highlights: Die Schnellangreiferinnen Halli Amaro (als beste Erfurterin prämiert) und Jennifer Pettke mit flinken Händen über die Mitte, Lindsay Flory wie auch Clarisa Sagardia mit überraschenden Pässen, Flory auch im Block, Cassidy Pickrell, Sindy Lenz, Danielle Brisbois und Barbara Dapic mit ihren Angriffen sowie auch die nach ihrer Verletzung stabiler werdende Libera Michelle Petter. Aber sie besaßen in ihren Aktionen nicht die siegpflichtige Konstanz. Vor allem in der kompakten Blockarbeit und in der Konzentration beim Aufschlag mangelte es.
Es ist zudem kein Zufall, dass die Schwarz-Weißen in den beiden ersten Sätzen bis Anfang der zwanziger Punkte auf Augenhöhe agierten, sich dann aber die auch internationale Erfahrung und die Cleverness der Gäste bezahlt machten. Aller Ehren wert, dass die Schwarz-Weißen im dritten Durchgang den Kopf auch nach einem deutlichen 11:20Rückstand nicht in den Sand steckten und auf 21:23 aufschlossen. Mehr aber war einfach nicht drin.
Eine, die trotz der Niederlage übers ganze Gesicht strahlte, war Libera Michelle Petter: „Ich fühle mich wieder völlig fit. Das hebt mein Wohlgefühl enorm, obwohl wir vor allem in den Schlusssequenzen nicht am Optimum waren.“
Schwerins Trainer Felix Koslowski lobte: „Erfurt besitzt in dieser Saison eine größere Angriffswucht aus allen Positionen. Die Schwarz-Weißen werden noch ihre Punkte holen.“Erfurts Coach Florian Völker befand indes: „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Aber wir wussten schon vorher, dass wir woanders punkten müssen.“
Vielleicht schon am Mittwoch in Münster. Drin haben’s die SchwarzWeißen nun mit Dapic erst recht.