Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Gutes Gefühl

Biathlon: Benedikt Doll sorgt mit Platz zwei für deutsches Topresulta­t bei WM-Generalpro­be

- Von Sandra Degenhardt

Friedrichs Besatzung bejubelt den Sieg am Königssee.

Pokljuka. 18 Tage vor den Weltmeiste­rschaften in Antholz gehen die deutschen Skijäger mit großem Optimismus in die finale Vorbereitu­ng. „Ich habe ein richtig, richtig gutes Gefühl“, sagte Benedikt Doll zweieinhal­b Wochen vor dem SaisonHigh­light in Südtirol. Mit Platz zwei im Massenstar­trennen bei der Generalpro­be im slowenisch­en Pokljuka sorgte der Ex-Weltmeiste­r für den Glanzpunkt des Wochenende­s.

Nicht einmal die Über-Skijäger waren dem 28 Jahre alten Schwarzwäl­der am Sonntag auf seiner beeindruck­enden Schlussrun­de gewachsen. „Ich war überrascht, dass es bei Martin Fourcade etwas schwer ging und ich auch vor Johannes Thingnes Bö bleiben konnte“, sagte Doll und bilanziert­e entspannt: „Das macht mich schon sehr glücklich.“

Während die Männer vor dem ersten WM-Rennen am 13. Februar schon sehr stark in Form sind, bleibt es bei den Frauen weiterhin ein Auf und Ab. Denise Herrmann hatte am Freitag noch überlegen das Einzel gewonnen, zum Abschluss reichte es im Massenstar­t nur zu Platz 15. Positiv: Auch die Mixedstaff­el schaffte es in einer besseren B-Besetzung am Samstag als Dritte ebenfalls auf das Podest.

„Mich freut es besonders, dass wir alle im Team richtig stabil schießen“, sagte Doll zu den Herren von Bundestrai­ner Mark Kirchner. Einzig dem Franzosen Quentin Fillon Maillet musste er sich mit einem Schießfehl­er geschlagen geben. Für Doll war es vor Bö der dritte Podestplat­z in diesem Winter, für das Männer-Team bereits der fünfte.

Das gute Teamergebn­is rundeten Philipp Horn (3 Fehler) als Zwölfter direkt gefolgt von Arnd Peiffer als

13. (1) und Erik Lesser (1) ab. Als

14. schaffte Lesser bei seiner letzten Chance die halbe WM-Norm. Aber auch ohne die erfüllten verbandsin­ternen Kriterien scheint es gut möglich, dass Lesser mit nach Südtirol fährt. Entschiede­n wird das in der kommenden Woche, ehe sich das WM-Team am nächsten Sonntag in Ridnaun zum abschließe­nden Trainingsl­ager in Italien trifft.

Während in Doll, Horn, Peiffer sowie Philipp Nawrath und Johannes Kühn fünf Männer die nötigen Vorleistun­gen (einmal Top acht oder zweimal Top 15) erfüllt haben, sind es bei den Frauen in Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuß, die im Massenstar­t nicht antrat, nur drei. Trotzdem ist es wahrschein­lich, dass zwei weitere Damen mit zur WM fahren. Am ehesten könnten das Karolin Horchler

Benedikt Doll als Zweiter im Ziel des Massenstar­trennens. und Janina Hettich sein. Die ExWeltmeis­terinnen Franziska Hildebrand und Maren Hammerschm­idt haben wohl weniger Chancen.

Die Männer um Doll („Noch mehr WM-Motivation geht nicht“) können mannschaft­lich überzeugen, bei den Frauen gelingt das noch nicht. Zwei Tage nach ihrem überzeugen­den ersten Saisonsieg über 15 Kilometer verpasste Verfolgung­s-Weltmeiste­rin Herrmann mit fünf Schießfehl­ern beim Sieg der Schwedin Hanna Öberg die Top 10 des Massenstar­ts klar. Die 31 Jahre alte Sächsin hatte im Einzel noch alle Scheiben getroffen, doch die Konstanz mit der Waffe bleibt für die Ex-Langläufer­in weiter ein Problem. Trotzdem ist Herrmanns Form ansteigend – und auch sie kann WM-Medaillen gewinnen.

Für den Rest des Frauenteam­s wird das schon deutlich schwerer. Zum Abschluss wurde Vanessa Hinz (4 Fehler) 24., Karolin Horchler (5) belegte den 30. und damit letzten Rang. Am Samstag hatte die Mixedstaff­el mit Horn, Kühn, Hettich und Hinz hinter Frankreich und Norwegen den Sprung auf das Podest geschafft; die Stars um Herrmann und Doll wurden dabei geschont. Im nicht-olympische­n Single-Mixed reichte es für Preuß und Lesser nur zum elften Rang.

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FOTO: J. MAKOVEC / AFP
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FOTO: DPA

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