Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Volle Auftragsbücher für Eichsfelder Spielwarenhersteller
Eitech erwartet kräftige Umsatzsteigerung. Antibakterielles Spielzeug wird weiterentwickelt
Nürnberg/Pfaffschwende. Mit einem Rekord-Auftragsbestand ist das Eichsfelder Spielzeugunternehmen Eitech in das neue Jahr gestartet. Der Hersteller von Metallbau- und Steinbaukästen sowie antibakteriellen Spielwaren rechnet 2020 mit einem deutlichen Umsatzanstieg, der vor allem durch die Wachstumsmärkte in Asien getragen werden soll. Das 1955 gegründete Unternehmen plant entsprechend weitere Investitionen, um die steigende Nachfrage insbesondere bei der Steinbaukastenmarke Teifoc stillen zu können. Die Firma war vor 65 Jahren als Metallverarbeitungsbetrieb mit 35 Mitarbeitern gegründet worden. Seit 1977 werden Metallbaukästen produziert, seit zehn Jahren auch Steinbaukästen. Im Sommer soll das Jubiläum gefeiert werden.
Nürnberg/Pfaffschwende. Der Thüringer Spielwarenhersteller Eitech ist in Feierlaune. 65 Jahre nach der Gründung geht das Unternehmen nach eigenen Angaben mit dem größten Januar-Auftragsbestand in das neue Geschäftsjahr. Besonders die 2010 dazu gekaufte Steinbaukasten-Marke Teifoc expandiert. Die Geschäfte laufen speziell im Ausland gut – auf dem chinesischen Markt ist das Unternehmen aus Pfaffschwende sogar Marktführer in der Steinbaukasten-Sparte.
„Wir haben vor allem in China und Taiwan einen Mega-Zuwachs“, berichtet Geschäftsführer Steffen Hildebrandt bei der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg. Die große Nachfrage nach den Steinbaukästen erklärt sich Hildebrandt mit dem Interesse der Asiaten nach für sie exotischen Gebäuden wie Burgen oder Ziegelhäusern, die sie mit Deutschland und Europa verbinden können. Als im Oktober überraschend noch ein Großauftrag aus China einging, konnte dieser trotz vieler Überstunden seiner Mitarbeiter gar nicht mehr in der gewünschten Zeit erfüllt werden.
„In der Teifoc-Produktion haben wir im Januar bei null angefangen. Unser Lager war buchstäblich bis auf den letzten Stein geleert“, so Hildebrandt. Und die Auftragsbücher sind nach seinen Angaben weiter sehr gut gefüllt. Angesichts dieses Starts rechnet der Eitech-Chef mit einer deutlichen Steigerung des Auslandsanteils am Umsatz, der nach seiner Prognose von derzeit 50 auf 60 bis 70 Prozent im laufenden Jahr steigen könnte.
Metallbaukästen werden farbig
Um den ebenfalls aus dem asiatischen Raum kommenden Wünschen gerecht zu werden, bringt Eitech auch in den klassischen Metallbaukästen Farbe ins Spiel. Einzelne Komponenten ausgewählter Bausätze
sind künftig bunt. Entsprechende Neuheiten präsentiert das Unternehmen bis Sonntag beim weltweit größten Branchentreff. „Der bestimmende Farbton bleibt aber das metallische Silber“, versichert Hildebrandt.
Als sehr erfolgreich bezeichnet der Eitech-Geschäftsführer auch die Kooperation mit der Mediengruppe Thüringen. In den Pressehäusern werden ausgewählte Produkte mit gutem Erfolg verkauft. Für beide Seiten sei es eine sehr gute Sache – und die Eitech-Artikel würden im eigenen Bundesland noch bekannter, so Hildebrandt.
In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Ilmenau und der Advanced Compounding Rudolstadt GmbH entwickelt das Eichsfelder Unternehmen die bekannte Anbac-Reihe weiter. Die Spielzeuge bestehen aus einer Verbindung von Holz und Kunststoff. Dieses Material reinigt sich innerhalb von acht Stunden selbst und ist damit deutlich früher frei von Bakterien. „Bei der Herstellung wird im Vergleich zu sonst handelsüblichen Kunststoffen zudem 70 Prozent weniger Rohöl benötigt“, erläutert Hildebrandt. Ziel der Kooperation sei es, einen ausschließlich biologischen Kunststoff zu entwickeln und dieses Material in der Spielzeugherstellung einzusetzen.
Eitech sei deutschlandweit ein Vorreiter auf diesem Gebiet, betont Hildebrandt. Und er sieht ein großes Wachstumspotenzial. Die Kundschaft sei immer mehr sensibilisiert in Richtung nachhaltiger Spielsachen, so der Unternehmer.
Als Neuheit in diesem Segment gibt es eine Arche Noah, die aus Schaufel, Harke, Sieb, Boot, Haus und vier Tieren besteht und sowohl im Sandkasten oder am Strand wie auch im Kinderzimmer bespielt werden kann. „In die Entwicklung haben wir sehr viel Zeit investiert“, sagt Hildebrandt. So können beispielsweise die Schaufel als Leiter in das Boot oder die vertikal halbierbaren Tiere als Förmchen genutzt werden.
Aufwendig sei auch die nötige Einrichtung der Maschinen gewesen, erläutert der Eitech-Chef. Vom Ergebnis ist er am Ende überzeugt. „Es ist alles stimmig“, sagt er.
Wie das Firmenjubiläum im Sommer gefeiert wird, weiß Hildebrandt noch nicht. Aber bis dahin sei ja noch etwas Zeit.