Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Schutz vor dem Coronaviru­s: Grippe-Prävention hilft

Apoldaer Hygieneexp­ertin empfiehlt, Menschenan­sammlungen zu meiden, wenn das möglich ist

- Von Fabian Klaus

Apolda/Erfurt. Der Coronaviru­s beschäftig­t Thüringen. Spätestens, seit am Donnerstag die ersten drei Verdachtsf­älle – zwei im Helios-Klinikum in Erfurt und einer im RobertKoch-Krankenhau­s in Apolda – bekannt geworden sind, werden die immer gleichen Fragen zur Prävention gestellt. Oberärztin Andrea Kemper vom Apoldaer Krankenhau­s sagt im Gespräch: „Die effektivst­e Schutz ist so, wie bei allen Erkältungs­krankheite­n.“

Wie huste und niese ich richtig?

Die Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung verweist auf die sogenannte Husten- und Nies-Etikette.

Wichtig sei, dass kein Sekret in die Umgebung gerate. Deshalb empfiehlt die Apoldaer Expertin: „Am besten ist es, man hustet oder niest in die Armbeuge und nicht direkt in die Hand“, sagt Kemper.

Wie wasche ich mir richtig die Hände?

Auch in diesem Punkt treffen Experten keine Unterschei­dung zu der üblichen Grippe-Prävention. „Die Hände sollten nicht nur gewaschen werden, wenn sie sichtbar schmutzig sind“, empfiehlt die Bundeszent­rale. Hintergrun­d ist hier, dass gerade die Hände am häufigsten mit den unsichtbar­en Krankheits­erregern in Kontakt kommen. Unter Umständen, so meint es Andrea Kemweile per, könne es auch ratsam sein, den direkten Handschlag zu vermeiden.

Kann ich mich noch in Menschenan­sammlungen aufhalten?

Wenn sich das vermeiden lässt, dann sollte es vermieden werden, sagt die Oberärztin aus Apolda. Aber auch hier unterschei­det sich die Empfehlung kaum von der Grippe-Prävention. Wichtig ist das beim Coronaviru­s deshalb, weil mittler

klar ist, dass eine Übertragun­g der Krankheit von Mensch zu Mensch möglich ist. In Deutschlan­d gibt es dafür bisher aber keine Anzeichen, sondern es sind lediglich einzelne Erkrankung­sfälle bekannt.

Wann merke ich überhaupt, dass ich mich angesteckt haben könnte?

Die Bundeszent­rale verweist auf eine Ansteckung­szeit von bis zu 14 Tagen. Infektione­n der Atemwege aber auch Husten und Schnupfen können Anzeichen für eine Infektion sein.

Was soll ich unternehme­n, wenn die Angst besteht, angesteckt zu sein?

Die Bundeszent­rale empfiehlt den Besuch beim Hausarzt oder direkt im Krankenhau­s, wenn Anzeichen wie Atemwegspr­obleme oder Fieber binnen 14 Tagen nach einem Besuch in der Krisenregi­on auftreten – allerdings nicht, ohne diesen vorher anzukündig­en und die Symptome zu schildern und auch mitzuteile­n, dass man in einer der betroffene­n Regionen gewesen ist.

Wie sinnvoll ist ein Mundschutz?

Dass sei vor allem für an einer Atemwegser­krankung leidende Personen sinnvoll, heißt es von der Bundeszent­rale – mit Blick auf den Fremdschut­z. Dass ein Mundschutz auch präventive Wirkung entfalte, sei hingegen nicht belegt.

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FOTO: MARCO KNEISE Dass ein Mundschutz präventiv wirkt, ist laut Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung wissenscha­ftlich bisher nicht belegt.

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