Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Zahl der Arbeitslosen steigt leicht
Chef der Agenturen sieht saisonale Gründe. Fachkräftenachfrage weiter hoch
Erfurt. Der Wintermonat Januar hat die Arbeitslosenzahl in Thüringen ansteigen lassen. Bei den Arbeitsagenturen im Freistaat waren 63.331 Frauen und Männer erwerbslos gemeldet, 6639 mehr als im Dezember, aber 2673 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Dezember um 0,6 Prozent auf 5,7 Prozent. „Die steigende Arbeitslosigkeit im Januar lässt sich vor allem auf das typische Saisonmuster zu Beginn eines Jahres zurückführen. Unternehmen
setzten trotz milder Witterung nach wie vor Personal in Außenberufen, wie Bau, Landwirtschaft oder Garten- und Landschaftsbau, frei.“, sagte der Chef der Arbeitsagenturen in Thüringen Kay Senius.
Dennoch bleibe die Nachfrage nach Fachkräften in Thüringen auf hohem Niveau. „Ich bin optimistisch, dass die saisonal bedingte Abkühlphase auf dem Arbeitsmarkt bald überwunden sein wird und mit dem Frühjahrsbeginn die typische Belebung einsetzen wird. Ob das bereits im Februar der Fall ist, wird auch vom Witterungsverlauf abhängen“, so Senius. Die Arbeitgeber in Thüringen meldeten im Januar
3611 neue Stellen, etwa so viele wie im Vormonat aber 1063 weniger als im Januar vorigen Jahres. Knapp die Hälfte war sofort zu besetzen, 85 Prozent waren unbefristet. Die Zahl der Thüringer in Unterbeschäftigung – hier werden neben Arbeitslosen auch Menschen erfasst, die eine Maßnahme absolvieren oder erkrankt sind – lag im Januar bei
86.165. Das sind 5300 mehr als im Dezember und 2698 weniger als im Vorjahresmonat.