Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Rot-Rot-Grün verteidigt Windräder im Wald
Derzeit gibt es nur zwei Anlagen. Ob es in Zukunft mehr werden, wird heiß diskutiert
Erfurt. Im Streit um Windräder im Wald haben Vertreter von Linke, SPD und Grüne die Möglichkeit verteidigt, solche Anlagen im Freistaat aufzustellen. Es sei falsch, dass CDU, FDP und AfD behaupteten, für Windkraftanlagen müssten große Flächen gerodet werden, sagte der Grüne-Fraktionsvorsitzende Dirk Adams während einer Landtagsdebatte.
„Es wird nicht ein Baum gefällt für ein Windrad.“Wegen der schweren Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer gebe es ausreichend Flächen in den Wäldern des Freistaats, auf denen Windräder ohne Rodungen aufgestellt werden könnten.
Thüringens Forstminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) erklärte, nach der geltenden Rechtslage müsse für jeden Baum, der möglicherweise doch für ein Windrad abgeholzt werde, ein neuer Baum wieder aufgeforstet werden. Gleichzeitig verwies er darauf, dass sich auch Waldbesitzer für das Aufstellen von Windrädern im Wald ausgesprochen hätten. Sie könnten so mit ihren Flächen Geld verdienen, das sie wegen des schlechten Zustands vieler Waldflächen brauchten. Er sei überrascht, dass eine wirtdass schaftsnahe Partei wie die FDP mit dem vorgelegten Gesetzentwurf derart in die Eigentumsrechte von Waldeigentümern eingreifen wolle.
Abgeordnete von CDU und FDP erneuerten dagegen ihre Forderung nach einer Rechtsänderung, mit der es unmöglich gemacht werden soll, in Thüringens Wäldern Windräder aufgestellt werden. Dazu haben Liberale und Christdemokraten einen Gesetzentwurf zur Änderung des Thüringer Waldgesetzes vorgelegt. Rot-Rot-Grün hatte die Möglichkeit, Windräder im Wald aufzustellen, erst in der vergangenen Legislaturperiode geschaffen.
Derzeit gibt es zwei Windräder in Thüringens Wäldern. Bürgerinitiativen kämpfen allerdings seit Langem dagegen, dass es mehr werden. Die AfD unterstützt den Gesetzentwurf von FDP und CDU nach Angaben ihres Abgeordneten Michael Kaufmann grundsätzlich.