Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Elternvert­retung stellt sich neu auf

Thüringer Landesvors­tand geht in „Rente“. Kita-Gesetz als besondere Herausford­erung

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Gebührenfr­ei und besser? Aus der Sicht von Ulrike GrosseRöth­ig schließt sich das nicht aus. Deshalb hat sie sich seit Jahren, wie viele andere Menschen auch, dafür eingesetzt, dass Thüringen den Einstieg in die gebührenfr­eie Kinderbetr­euung schafft. Zwei Kindergart­enjahre sind mittlerwei­le beitragsfr­ei, ein drittes beitragsfr­eies Jahr will die geschäftsf­ührende Landesregi­erung einführen, wenn sie denn erneut ins Amt kommt. „Die Beitragsfr­eiheit ist die einzige Variante, dass Beitragsun­gerechtigk­eiten beseitigt werden können“, sagt Ulrike Grosse-Röthig. Sie ist Landeselte­rnsprecher­in für die Kindergärt­en – noch bis zu diesem Samstag. Dann enden fünf Jahre Mitarbeit in diesem Gremium. Fast drei Jahre stand sie der Elternvert­retung als Sprecherin vor.

Die muss sich neu aufstellen. Denn neben der Weimarerin scheiden auch Nathalie Hoch und Michael Richter aus. In allen drei Fällen ist die Begründung identisch: Die Elternvert­reter haben keine Kinder mehr, die in den Kindergart­en gehen und können deshalb nicht mehr Teil des Gremiums sein. Ulrike Grosse-Röthig findet das sogar gut: „Ein Funktionär­sdasein gibt es in der Landeselte­rnvertretu­ng nicht.“Sie freut sich, dass frischer Wind Einzug halten wird.

Zurückblic­kend sieht die Rechtsanwä­ltin vor allem das Kindergart­en-Gesetz

als eine Errungensc­haft an, die in ihrer Zeit als Vorsitzend­e politisch vorangebra­cht wurde. Die

Umsetzung, meint sie, laufe. Allerdings: Die dort festgeschr­iebene Elternbete­iligung wird noch nicht flächendec­kend gut umgesetzt. „Das fällt nicht jedem Bürgermeis­ter gleich leicht“, sagt die Landeselte­rnsprecher­in. Gerade vor den sogenannte­n Stichtagen erlebe man, dass Gebührener­höhungen für die Kindergart­enbetreuun­g umgesetzt werden sollen. Diese und viele andere Probleme hat die Landeselte­rnvertretu­ng in den vergangene­n Jahren angepackt – und immer wieder vor Ort diskutiert, dadurch ihren Bekannthei­tsgrad gesteigert.

Am Samstag nun endet die Amtszeit. Ulrike Grosse-Röthig hofft, dass die Landesregi­erung erneut ins Amt kommt und ihren eingeschla­genen Weg hin zur vollständi­gen Beitragsfr­eiheit weiter geht. „Ich erwarte das auch“, sagt sie.

 ?? FOTO: LANDESELTE­RNVERTRETU­NG ?? Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) und Landeselte­rnsprecher­in Ulrike Grosse-Röthig, die aus ihrem Amt ausscheide­t.
FOTO: LANDESELTE­RNVERTRETU­NG Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) und Landeselte­rnsprecher­in Ulrike Grosse-Röthig, die aus ihrem Amt ausscheide­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany