Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Röhler hakt WM-Aus ab und hat Tokio im Blick
Titelverteidigung bei den Olympischen Sommerspielen ist das große Ziel des Jenaer Speerwerfers
Jena. Fünf bis sechs Stunden schwitzt Thomas Röhler täglich in der Jenaer Leichtathletikhalle. „Aktuell trainieren wir sehr intensiv, meist Kombinationen aus Crossfit, Sprung und Wurf“, erzählt der 28Jährige vom LC Jena. Alles ist ausgerichtet auf das große Ziel – Titelverteidigung in Tokio. „Von den aktuell aktiven Speerwerfern wissen nicht viele, wie man Olympische Spiele in der Praxis gewinnt“, gibt er sich schon jetzt kämpferisch.
Die durchwachsene vergangene Saison hat Röhler aufgearbeitet.
„Das vergangene Jahr war schwierig“, räumt er ein. „Wir standen vor der Herausforderung, das Training so zu gestalten, dass eine erfolgreiche WM drin war, wobei der Fokus ganz klar auf der Olympia-Teilnahme 2020 in Tokio lag und liegt.“Bei der Weltmeisterschaft in Doha Anfang Oktober verpatzte er dann die Qualifikation, verpasste mit für ihn indiskutablen 79,23 Meter das Finale. „Am besagten Tag sollte es nicht sein. Technische Fehler ließen keine weiteren Würfe zu. Ich habe es abgehakt und konzentriere mich seit November wieder auf mein Training für Olympia.“
SpeerwurfOlympiasieger Thomas Röhler arbeitet akribisch an seiner Olympia-Form.
Röhler hat dazu gelernt. „Speerwerfen ist komplex. Kleine Fehler in Technik und Timing können da einige Meter ausmachen“, sagt er. Und auch als technisch versierter Werfer müsse man „immer wieder die eigenen Wurfabläufe optimieren“. Jetzt sei der Plan die „Entwicklung
der physischen und wurfspezifischen Fähigkeiten“, die am Ende wie ein Uhrwerk ineinander greifen sollen. „Fehlt ein Zahnrad, geht die Uhr nicht richtig.“
Anfang März steht das erste Trainingslager mit der Nationalmannschaft an. Diesmal geht es in die Türkei. Begleitet wird er von Trainer Harro Schwuchow und Trainingspartner Maurice Voigt. Der hat sich mit seinem fünften Platz bei der deutschen Meisterschaft ins erweiterte Blickfeld von Bundestrainer Boris Obergföll geworfen, auch wenn die Olympia-Teilnahme für ihn wohl noch zu früh kommt.