Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Urlaub vor der Haustür
Bärbel Grönegres: Angebote der neuen Normalität anpassen. Polizei hält Tourismus für möglich
Erfurt. Die Thüringer Tourismus GmbH steigt in eine bundesweite Werbeoffensive ein, die Vorzüge von einem Urlaub in Deutschland darstellen soll. „Genau das ist das Handwerkszeug, das die Tourismusbranche nun dringend braucht“, sagt Geschäftsführerin Bärbel Grönegres.
In einer Zeit, in der das Coronavirus nach wie vor nicht verschwunden ist, werden viele Thüringer auf den lieb gewonnenen Urlaub außerhalb der Bundesrepublik verzichten müssen. Zumal das Auswärtige Amt nach wie vor an einer Reisewarnung festhält.
Eine Chance für die einheimische Tourismusbranche? Bärbel Grönegres sagt, dass es nun Zeit sei, „über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und das eigene Produkt an die neue Normalität anzupassen“. Dafür sei es wichtig, dass sich die Anbieter von regionalem Tourismus mit ihrem Umfeld auseinandersetzen, um mögliche Kombinationen – beispielsweise eine Hotelübernachtung, die an eine Wanderung gekoppelt ist – testen und anbieten zu können.
Allerdings: Mit der Urlaubszeit werden auch wieder mehr Menschen in den Freistaat kommen, was das Risiko einer Verbreitung des Coronavirus in Thüringen erhöht. Deshalb wird es wohl weiter Verordnungen geben, die dann auch kontrolliert werden müssen. Darauf hat sich die Thüringer Polizei längst vorbereitet, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion – machte aber auch deutlich, dass es dabei zunächst darum geht, die Menschen anzusprechen und auf ein mögliches Verhalten, das den Corona-Verhaltensregeln zuwiderläuft, hinzuweisen.
Für den Saalfelder Bundestagsabgeordneten Reginald Hanke (FDP) ist indes klar, dass es nur geht, wenn die Bürger Vernunft walten lassen. Darauf vertraue er, sagte der Liberale. „Wir müssen als Politik insgesamt dafür sorgen, dass wir Freiräume schaffen, damit die Menschen hierzulande einen Urlaub haben können, der erholsam ist“, so Hanke.