Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Bienenschutz und zugleich Kahlschlag
Zum gestrigen Weltbienentag:
20. Mai: Weltbienentag – ein Tag der politischen Lippenbekenntnisse. Jenawohnen hat ja mit dem Anfertigen und Aufstellen von Tafeln, die auf die angelegten wenigen „Bienenweiden“hinweisen, ziemlich großen Aufwand getrieben. Auf dem Schild steht. „Wir lassen es blühen. Als Thüringens größte ortsansässige Wohnungsgesellschaft bewirtschaften wir neben 14.400 Wohneinheiten auch rund 96 Hektar Frei- und Rasenflächen. Etwa zweieinhalb Hektar verwandeln wir in Zukunft in sogenannte Bienenweiden, um Insekten einen stabilen Lebensraum zu sichern. Die Bienen werden darauf fliegen!“Aber wie sieht es denn hinter den Schildern aus? In der Jenaer Stauffenbergstraße blüht hinter dem Schild nicht eine einzige Blütenpflanze. Diesem Blühwiesenzustand müssen natürlich andere Flächen angepasst werden. Hinter der Binswangerstraße 14/16 blühten ganz herrlich Milchsterne und Gänseblümchen -- einfach so, ohne Erlaubnis! Das durfte so nicht bleiben. Alles wurde radikal bis fast auf den Boden abgemäht und abgesaugt, denn Ordnung muss schon sein. Kein einziges Insekt sollte doch getrennt von seinen Blümchen vegetieren müssen. Und eine Fläche ohne Blumen braucht doch auch kaum noch Insekten, die vielleicht auch noch Vögel anlocken, die eventuell zudem noch unkontrolliert Laute von sich geben. Da ist doch der Lärm des Rasenmähers, Laubsaugers und Laubbläsers viel moderner!Mit freundlichem Gruß Ihr den Blumen und Bienen nachtrauernder