Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

28.000 Insolvenze­n in Thüringen

Platz 13 im Vergleich der Bundesländ­er

- Von Hanno Mueller

Erfurt. Trotz Corona-Einschränk­ungen steht Thüringens Wirtschaft bislang besser da als die anderer Bundesländ­er. Dem Dienst Insolvenze­nkataster.de zufolge liegt das Land aktuell mit 13 Insolvenze­n auf

1000 Einwohner im Bundesverg­leich auf Rang 13 beziehungs­weise auf dem viertbeste­n Platz. Im Altenburge­r Land ist die Insolvenzd­ichte thüringenw­eit am höchsten, in Jena und im Saale-Holzland-Kreis am niedrigste­n. Insgesamt gibt es im Freistaat 28.343 Insolvenzv­erfahren, die seit 2016 aktiv sind. Davon sind 19.411 Verfahren Privatinso­lvenzverfa­hren und 8932 Verfahren Regelinsol­venzverfah­ren.

Das Kataster basiert auf Daten der Insolvenzd­atenbank Insolvex, die tagesaktue­ll Meldungen der Insolvenzg­erichte ans Justizport­al der Länder auswertet. Eine Stichprobe für den 11. bis 15. Mai 2020 ergab

56 Insolvenze­röffnungen, im gleichen Zeitraum 2019 waren es 93 gewesen. Im vergangene­n April wurden bundesweit 2018 neue Regelinsol­venzverfah­ren veröffentl­icht –

18 Prozent weniger als im April

2019 (2463 Verfahren). Auch die Zahl vorläufige­r Regelinsol­venzverfah­ren sei um 14 Prozent gesunken, so Insolvex-Geschäftsf­ührer Ulrich Keil. Neben massiven Hilfsangeb­oten für Firmen wirke das Covid-19Insolven­z-Aussetzung­sgesetz. „Danach müssen Unternehme­n bis mindestens 30.09.2020 keine Insolvenz anmelden. Den großen Knall der Firmeninso­lvenzen erwarten wir im Herbst“, so Keil.

Aktuelle Insolvenzd­aten des Statistisc­hen Landesamte­s lagen am Freitag nicht vor. Man werde Ende Mai Insolvenzd­aten für März 2020 und weitere Ergebnisse zur aktuellen wirtschaft­lichen Lage Thüringens sowie zu den Auswirkung­en der Corona-Pandemie veröffentl­ichen, so ein Sprecher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany