Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Standortsuche für Kultursparte der ARD
MDR soll Heimat für Digitalangebot werden
Köln/Erfurt. Die ARD-Anstalten schaffen ein neues gemeinsames Kulturangebot. Angesiedelt wird es beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Dort wollte man sich gestern nicht dazu äußern, in welchem der drei Bundesländer des Sendegebietes die neue Einrichtung künftig tätig sein soll. Zuständig für die Kommunikation sei der WDR in Köln. Aus der WDR-Pressestelle hieß es auf Nachfrage, der genaue Standort stehe noch nicht fest.
„Fest steht, dass der MDR die Federführung für das gemeinsame digitale Kulturangebot hat und die Redaktion im MDR-Sendegebiet angesiedelt werden soll. Jetzt nimmt erst einmal eine Arbeitsgruppe die Arbeit auf, um das Konzept auszugestalten. Beteiligt sind auch ZDF und Deutschlandradio. Bis zum Herbst sollte sich dann auch die Standortfrage beantworten lassen“, so WDR-Sprecherin Birand Bingül.
Das neue digitale Angebot soll Konzerte, Ausstellungen und Kulturerlebnisse aus den ARD-Sendegebieten bündeln. Das war am Mittwoch in einer Intendanten-Runde per Videokonferenz beschlossen worden. Als einzige ARD-Anstalt macht der Bayerische Rundfunk (BR) nicht mit. Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow, der gestern in Thüringen unterwegs war, sagte nach der Entscheidung, es werde an neuen, innovativen Inhalten gearbeitet. Das MDR-Gebiet sei dafür der ideale Standort. „Es gibt eine große international anerkannte KreativSzene, erstklassige Museen und Ausstellungen mit Weltruhm, Orchester und Opernhäuser mit jahrhundertelanger Tradition, außergewöhnliche Chöre, eine breite Literaturlandschaft, und und und...“, so Buhrow. Inoffiziell hieß es gestern auch aus MDR-Kreisen, man erhoffe sich eine bessere Wahrnehmung der kreativen Kulturszene in Ostdeutschland.