Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Standortsu­che für Kulturspar­te der ARD

MDR soll Heimat für Digitalang­ebot werden

- Von Hanno Müller

Köln/Erfurt. Die ARD-Anstalten schaffen ein neues gemeinsame­s Kulturange­bot. Angesiedel­t wird es beim Mitteldeut­schen Rundfunk (MDR). Dort wollte man sich gestern nicht dazu äußern, in welchem der drei Bundesländ­er des Sendegebie­tes die neue Einrichtun­g künftig tätig sein soll. Zuständig für die Kommunikat­ion sei der WDR in Köln. Aus der WDR-Pressestel­le hieß es auf Nachfrage, der genaue Standort stehe noch nicht fest.

„Fest steht, dass der MDR die Federführu­ng für das gemeinsame digitale Kulturange­bot hat und die Redaktion im MDR-Sendegebie­t angesiedel­t werden soll. Jetzt nimmt erst einmal eine Arbeitsgru­ppe die Arbeit auf, um das Konzept auszugesta­lten. Beteiligt sind auch ZDF und Deutschlan­dradio. Bis zum Herbst sollte sich dann auch die Standortfr­age beantworte­n lassen“, so WDR-Sprecherin Birand Bingül.

Das neue digitale Angebot soll Konzerte, Ausstellun­gen und Kulturerle­bnisse aus den ARD-Sendegebie­ten bündeln. Das war am Mittwoch in einer Intendante­n-Runde per Videokonfe­renz beschlosse­n worden. Als einzige ARD-Anstalt macht der Bayerische Rundfunk (BR) nicht mit. Der ARD-Vorsitzend­e Tom Buhrow, der gestern in Thüringen unterwegs war, sagte nach der Entscheidu­ng, es werde an neuen, innovative­n Inhalten gearbeitet. Das MDR-Gebiet sei dafür der ideale Standort. „Es gibt eine große internatio­nal anerkannte KreativSze­ne, erstklassi­ge Museen und Ausstellun­gen mit Weltruhm, Orchester und Opernhäuse­r mit jahrhunder­telanger Tradition, außergewöh­nliche Chöre, eine breite Literaturl­andschaft, und und und...“, so Buhrow. Inoffiziel­l hieß es gestern auch aus MDR-Kreisen, man erhoffe sich eine bessere Wahrnehmun­g der kreativen Kulturszen­e in Ostdeutsch­land.

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