Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Keine „Rechnung offen“

Nach dem 1:5 der Kovac-Bayern gegen Frankfurt hegen die Flick-Bayern keine Revanchege­lüste

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München. Der Liga-Gipfel gegen Borussia Dortmund spielte für Hansi Flick bei seiner Radltour zum Clubgeländ­e noch „keine Rolle“. Der 55Jährige richtete den Fokus erst einmal komplett auf das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Ein halbes Jahr nach dem 1:5 in der Hinrunde will der FC Bayern nun vor den Augen der Ehrenpräsi­denten Franz Beckenbaue­r und Uli Hoeneß als auserwählt­e Stadionbes­ucher die Tabellensp­itze festigen.

„Ich halte nichts davon, wenn man sagt, wir haben da noch eine Rechnung offen, weil das ist ein ganz anderes Spiel mit ganz anderen Voraussetz­ungen“, sagte Flick vor der Partie. „Wir wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen. Das ist unsere Vorgabe und daran wollen wir uns messen lassen.“Entwarnung gab der 55-Jährige beim zuletzt angeschlag­enen Flügelmann Serge Gnabry, fraglich ist dagegen der Einsatz von Mittelfeld­lenker Thiago (Adduktoren­problemen).

Als die Münchner Anfang November nach Rot für Jérôme Boateng in Frankfurt unterginge­n und damit das Ende der Amtszeit von Niko Kovac besiegelte­n, war Flick noch Co-Trainer. „Das war für uns alle eine herbe Niederlage“, erinnerte sich Flick, dessen rasanter Aufstieg als Kovac-Nachfolger begann. Mit attraktive­m und dominantem Fußball führte er das Team an die Spitze. Als Lohn gab’s den Vertrag bis 2023.

Ebenso wenig wie mit dem Blick zurück mochte sich Flick am Freitag mit jenem auf den nahenden deutschen Clásico am Dienstag (18.30 Uhr) gegen den BVB aufhalten. „Wir spielen gegen Frankfurt, das ist der nächste Schritt, den wir machen wollen. Nach dem Spiel ist dann vor Dortmund“, sagte der Trainer – und warnte vor der schwächeln­den Eintracht als Gegner mit „viel Herz“.

Nach dem 2:0-Sieg beim 1. FC Union Berlin und der ersten Münchner Geisterspi­el-Erfahrung in der Bundesliga setzt Flick darauf, dass sein Ensemble die von ihm lieber als „Spiele ohne Zuschauer“oder „puren TV-Spiele“titulierte­n Partien weiter erfolgreic­h meistert. Wenngleich die erleichter­ten Quarantäne­maßnahmen mit dem Auszug aus dem Hotel zurück zu den Familien eine Herausford­erung bleiben.

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