Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Airbus stürzt in Wohngebiet

98 Menschen waren an Bord des Flugzeugs. Wenige Minuten vor der Landung in Karatschi kam es zu der Katastroph­e

- Von Zia Khan

Islamabad. Über einem Wohngebiet der pakistanis­chen Metropole Karatschi ist ein Passagierf­lugzeug mit 98 Menschen an Bord abgestürzt. Die Maschine vom Typ Airbus A320 kam aus der zweitgrößt­en Stadt Lahore und befand sich im Landeanflu­g auf Karatschi. Es seien bereits rund ein Dutzend Leichen geborgen, mindestens drei Fluggäste hätten das Unglück aber überlebt.

An Bord der Maschine der Pakistan Internatio­nal Airlines (PIA) befanden sich nach Angaben der Fluggesell­schaft 91 Passagiere und sieben Besatzungs­mitglieder. Zuvor war von mehr als 100 Menschen an Bord die Rede gewesen.

Fernsehbil­der zeigten Trümmertei­le und schwarze Rauchwolke­n über dem Wohngebiet. Rettungskr­äfte und Anwohner bargen Opfer aus den Trümmern, Feuerwehrl­eute löschten rauchende Wrackteile.

Die pakistanis­che Armee entsandte Sicherheit­skräfte an die Unglücksst­elle. Hubschraub­er unterDer stützten die Arbeiten aus der Luft. Augenzeuge­n berichten, die Unglücksma­schine habe zwei bis drei Mal versucht, auf dem Jinnah Internatio­nal Airport zu landen. Ein Anwohner erklärte laut der Nachrichte­nagentur AP, er habe das Flugzeug mindestens drei Mal kreisen sehen, bevor es in das Wohngebiet stürzte. Zahlreiche Schaulusti­ge versammelt­en sich am Absturzort. „Ich habe ein lautes Krachen gehört und bin aufgewacht, als Menschen nach der Feuerwehr schrien“, berichtete der Anwohner Mudassar Ali.

Aus den Trümmern eingestürz­ter

Gebäude wurden viele Verletzte herausgezo­gen. Mindestens 15 Menschen, die durch die schweren Verwüstung­en verwundet wurden, kamen ins Jinnah-Krankenhau­s von Karatschi, wo der Notstand ausgerufen wurde, sagte der Arzt Seemin Jamali.

Premiermin­ister Imran Khan zeigte sich auf Twitter „schockiert und traurig“über das Unglück und sprach den Angehörige­n der Opfer sein Beileid aus.

Pilot habe dem Tower technische Probleme der Maschine berichtet, sagte PIA-Chef Arshad Malik. Augenzeuge­n berichtete­n lokalen Fernsehsen­dern, dass sie das Flugzeug um den Flughafen kreisen sahen, bevor es abstürzte.

Flugverkeh­r erst vor einer Woche wieder aufgenomme­n

Der Absturz erfolgte nur eine Woche nach der Entscheidu­ng der pakistanis­chen Behörden, den Flugverkeh­r im Inland wieder aufzunehme­n. Wegen der Corona-Pandemie sind internatio­nale Flüge in das südasiatis­che Land noch bis Ende des Monats ausgesetzt.

Bereits 2016 kam es zu einem Absturz einer Maschine der staatliche­n Fluggesell­schaft PIA mit rund 50 Toten. 2012 starben 127 Menschen beim Absturz einer Maschine einer kleinen privaten Airline auf dem Weg von Karatschi nach Islamabad. Im Jahr 2010 stürzte ein Airbus vor der Landung in der Hauptstadt Islamabad ab, alle 152 Insassen kamen ums Leben.

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FOTO: RIZWAN TABASSUM / AFP Aus den Trümmern der eingestürz­ten Gebäude werden viele Verletzte geboren.
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FOTO: DPA Freiwillig­e tragen einen Verletzten aus den Trümmern.

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