Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Bayern kann kommen, Götze kann gehen
Dortmund gewinnt in Wolfsburg glanzlos 2:0 und verlängert Vertrag mit WM-Finaltorschützen nicht
Wolfsburg. Von wegen „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“– vom alten Herbergerschen Gesetz wollte Lucien Favre nichts hören. „Ich möchte den Erfolg gegen Wolfsburg genießen und noch nicht von den Bayern sprechen“, sagte Dortmunds Trainer nach dem souveränen wie glanzlosen 2:0 gegen den VfL.
Sportdirektor Michael Zorc hatte da schon längst in den Topspielmodus umgeschaltet und sorgte sich ausdrücklich um Abwehrchef Mats Hummels. Für den Ex-Nationalspieler
war das 250. Bundesligaspiel wegen Achillessehnenbeschwerden schon nach 45 Minuten beendet.
Während Hummels nicht nur gegen den Rekordmeister wichtiger denn je für die Schwarz-Gelben ist, spielt WM-Held Mario Götze dort keine Rolle mehr. Zorc klang fast erleichtert, als er schon vor der Partie bei den Niedersachsen verkündete, der zum Saisonende auslaufende Vierjahresvertrag mit dem 27-Jährigen werde nicht verlängert.
Und auch in Wolfsburg wurde deutlich, dass Favre für den feinen, aber anfälligen Techniker keine Verwendung mehr hat. Fünf Akteure wechselte er in der zweiten Halbzeit ein, der WM-Finaltorschütze von 2014 war nicht dabei. Mit starrem Gesichtsausdruck absolvierte Götze nach dem Abpfiff das Reservistenprogramm auf dem Rasen.
In der Bundesliga dürfte Götze auch wegen seines millionenschweren Gehaltes nur schwer zu vermitteln sein. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus könnte sich lediglich Hertha BSC als Adresse vorstellen. Wahrscheinlicher dürfte aber ein Wechsel ins Ausland sein. Hier gelten der AS Rom und Lazio Rom als heiße Kandidaten.