Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Erfurter Aktion findet den Weg ins Eichsfeld
Fußballer des SC Heiligenstadt spenden Blut zugunsten krebserkrankter Kinder und Jugendlichen in Thüringen
Heiligenstadt. Ihren großen Teamgeist stellten die Spieler des FußballVerbandsligisten SC Heiligenstadt auch außerhalb des grünen Rasens unter Beweis. Fast der gesamte Kader traf sich mit Trainer Ronny Löwentraut und seinem Assistenten Daniel Papst in der Lorenz-KellnerSchule in der Kreisstadt, um krebserkrankten Kindern zwischen null und 18 Jahren durch Blutspenden zu helfen.
Initiiert wurde die hilfreiche und pietätvolle Aktion durch den Förderkreis Fußballherz FC Rot-Weiß Erfurt und der Elterninitiative leukämieund tumorerkrankter Kinder Suhl/Erfurt, die seit längerer
Zeit partnerschaftlich verbunden sind und deren Vorstandsmitglieder Jens Trölitzsch und Karin Allstädt in Heiligenstadt vor Ort waren.
„Wir kümmern uns mit unseren rund 100 Mitgliedern bestehend aus meist Eltern erkrankter Kinder seit der Gründung 1991 um den krebserkrankten Nachwuchs und seine Angehörigen in der HeliosKlinik in Erfurt“, erklärt Schatzmeisterin Allstädt. So wurde neben dem Krankenhaus in der Landeshauptstadt eine Wohnung für Eltern und Geschwister eingerichtet, um sehr nahe beim schwer erkrankten Familienmitglied zu sein, und die „Villa Kunterbunt“als Treffpunkt der betroffenen Kinder und Jugendlichen.
Für sehr wichtig für die ehrenamtlichen Spendenaktionen erachtet Karin Allstädt die Kooperation mit den Sportvereinen. „Dadurch erreichen wir große Teile der Öffentlichkeit“, sagt die Schatzmeisterin und verweist diesbezüglich auf den Förderkreis der Rot-Weißen. „Wir veranstalten unter anderem Weihnachtsfeiern für die bedauernswerten Mädchen und Jungen“, informiert Trölitzsch.
Gerade jetzt in der von der Corona-Epidemie geprägten Zeit seien freiwillige Spenden äußerst wertvoll, berichtet Allstädt. „Viele Unternehmen als Unterstützer sind selbst in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, betont das Vorstandsmitglied und freut sich über das Engagement der Heiligenstädter Kicker. „Wir haben uns in der langen spielund trainingsfreien Zeit per Whatsapp kurzgeschlossen und zum Mitmachen entschlossen“, erzählt Coach Löwentraut und freute sich über die große Resonanz seiner Schützlinge bei der Abnahme von je einem halben Liter Blut. „Ich spende regelmäßig Blut bei solchen Aktionen“, berichtet Mannschaftskapitän Sebastian Möhlhenrich. Auch der erfahrene Torwart Christoph Sternadel war nicht das erste Mal bei einer Blutspende und hält diese Maßnahmen für sehr wichtig. Zusätzlich sammelten die Fußballer noch Geld als finanzielle Unterstützung für die bemerkenswerte, ehrenamtliche Elterninitiative.
Sehr zufrieden mit der Resonanz in den dreieinhalb Stunden zeigte sich auch Schwester Angelika Herfurth bei rund 70 Spendern vom Institut für Transfusionsmedizin aus Suhl, die gemeinsam mit fünf Kollegen die Abnahmen bei den Spendern durchführten.