Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Würdigung für den „Asphalt-Ästheten“
Leichtathletikhalle wird nach Hartwig Gauder benannt
Erfurt. Die Leichtathletikhalle im Erfurter Stadion-Komplex wird künftig Hartwig-Gauder-Halle heißen. Das hat der Stadtrat hat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen. Der Olympiasieger und Weltmeister im Gehen, der für den SC Turbine Erfurt startete, war im April im Alter von 65 Jahren gestorben.
„Hartwig Gauder war ein großer Sportler und ein großer Kämpfer“, sagte Michael Panse von der CDU, die den Antrag zur Umbenennung der Halle eingebracht hatte. Nach seiner sportlichen Karriere an der Weltspitze habe Gauder für ein aktives Alter, gesundes Leben und die Organspende als sein Herzensanliegen geworben.
Gauder lebte seit 1995 mit einem Spenderherz. „Er ist mit seiner Lebensbiografie ein Vorbild und Motivation für die jungen Sportler, die jetzt in der Leichtathletikhalle trainieren“, sagte Panse. „Für die Halle ist das ein würdiger Name.“
In einer weiteren Würdigung erinnerte André Blechschmidt (Linke) an die Zeit in den 60er bis 80er Jahren, als Erfurt eine internationale LeichtathletikHochburg war und viele bedeutende
Sportler hervorbrachte. „Mit Elan, Hingabe und Aufopferung ging Hartwig Gauder Kilometer für Kilometer seinem sportlichen Erfolg entgegen und hat dabei fast zwei Mal die Erde umrundet“, sagte Blechschmidt. Seine Leichtigkeit und Eleganz hätten ihm den Beinamen „Asphalt-Ästhet“eingebracht.
Auch Blechschmidt wies auf das ehrenamtliche Engagement Gauders hin. „Wir unterstützen den Antrag, weil wir wissen, dass diese Persönlichkeit dazu geeignet ist“, meinte der Linke. Zugleich ermutigte Blechschmidt die CDU, bei ähnlichen Anliegen künftig im Vorfeld das Gespräch mit anderen Fraktionen zu suchen, um einen gemeinsamen Antrag vorbereiten zu können. Wie die Stadtverwaltung bestätigte, sind die Angehörigen Hartwig Gauders damit einverstanden, dass die Leichtathletikhalle nach dem Geher benannt wird.