Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Adams hofft auf Einvernehm­en mit dem Bund

Thüringen wartet bei Aufnahmepr­ogramm

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Thüringens Migrations­minister Dirk Adams (Grüne) setzt weiter darauf, dass es über das Landesaufn­ahmeprogra­mm für Flüchtling­e von den griechisch­en Inseln zu einer Einigung mit Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) kommt. „Dass Ministeriu­m hat im Auftrag der Landesregi­erung um Herstellun­g des Einvernehm­ens gebeten und hofft weiterhin, dass dieses erteilt wird“, teilte ein Sprecher von Adams auf Anfrage dieser Zeitung mit. Thüringen wartet seit Wochen auf eine Antwort aus dem Bundesinne­nministeri­um.

Einem Bericht des „Tagesspieg­els“zufolge hat der Berliner Innensenat­or Andreas Geisel zwischenze­itlich einen Brief erhalten – und darin die schriftlic­h fixierte Ablehnung des Bundesinne­nministers für das Aufnahmepr­ogramm vorgefunde­n, das das Land Berlin fast zeitgleich mit Thüringen auf den Weg gebracht hatte.

Rückschlüs­se auf mögliche Auswirkung­en für das Thüringer Programm lassen sich nach Informatio­nen des Sprechers von Minister Adams nicht erkennen, da „keine Details der Berliner Aufnahmeor­dnung“bekannt seien.

Deshalb warte man weiter auf eine Antwort des Bundesinne­nministeri­ums, das die Bitte um Herstellun­g eines Einvernehm­ens aus Thüringen erhalten habe. Thüringen plant wie Berlin über das Kontingent hinaus, das über den „Königsstei­ner Schlüssel“zugewiesen wird, Geflüchtet­e aus den griechisch­en Lagern aufzunehme­n. Insgesamt 500 Menschen sollen aus den überfüllte­n Lagern nach Thüringen kommen. Darauf hatte sich die Landesregi­erung nach längerem Ringen verständig­t.

Im Rahmen der Innenminis­terkonfere­nz in Erfurt vor wenigen Wochen hatten sich auch die Innenminis­ter von Bund und Ländern auf die Aufnahme von 243 kranken Kindern von den griechisch­en Inseln verständig­t. Inklusive ihrer Familien geht es um etwa 1000 Personen.

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