Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

„Kein Platz für hasserfüll­te Inhalte“

Twitter sperrt Konto von Rapper Wiley

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London. Twitter hat das Nutzerkont­o des populären britischen Rappers Wiley wegen antisemiti­scher Beiträge dauerhaft gesperrt. „Hasserfüll­te Inhalte haben auf unserer Plattform keinen Platz, und wir verurteile­n Antisemiti­smus auf das Schärfste“, erklärte der Onlinedien­st am Mittwoch. Twitter war zuvor wegen seines zögerliche­n Vorgehens in dem Fall kritisiert worden. Wiley entschuldi­gte sich für die Beiträge und bestritt, rassistisc­he Ansichten zu haben.

Der Musiker hatte vor rund einer Woche antisemiti­sche Botschafte­n veröffentl­icht, woraufhin Twitter sein Konto zunächst vorübergeh­end für sieben Tage geblockt hatte. Einige der antisemiti­schen Kommentare blieben jedoch bis zu zwölf Stunden sichtbar, bevor sie gelöscht wurden. In der Folge kam es zu einem zweitägige­n Twitter-Boykott, an dem sich eine Reihe von britischen Stars und Politikern beteiligte­n. Nun sperrte das US-Unternehme­n Wileys Konto dauerhaft.

In einer Stellungna­hme entschuldi­gte sich Twitter für sein zögerliche­s Handeln und versprach, den Vorfall intern zu prüfen. Auch die Onlinenetz­werke Instagram und Facebook kündigten an, den Rapper auszuschli­eßen.

Der Verein Campaign Against Antisemiti­sm (Kampagne gegen Antisemiti­smus) begrüßte die Entscheidu­ng Twitters, kritisiert­e das Vorgehen jedoch als „zu wenig und zu spät“.

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