Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Radbrücke am Bahnhof fällt über ein Jahr lang aus

Baustart für Promenaden­deck im Frühjahr geplant. Zuerst Abriss der vorhandene­n Brücke

- Von Holger Wetzel

Erfurt. Beim Bau des Promenaden­decks über Stauffenbe­rgallee und Flutgraben müssen Radfahrer und Fußgänger mindestens ein Jahr ohne den gewohnten Übergang vom Bahnhof auskommen. Wie Erfurts Tiefbauamt­sleiter Alexander Reintjes bestätigt, stehe der Abriss der vorhandene­n Brücke mit am Anfang des Großprojek­tes.

Allerdings sei der Starttermi­n kurzfristi­g noch einmal verschoben worden. Zuletzt für den September angekündig­t, habe sich die Stadt mit den beauftragt­en Firmen nun auf das Frühjahr 2021 geeinigt.

„Mit der Fertigstel­lung rechnen wir im Sommer 2022“, sagt Reintjes. „Und zwar unabhängig davon, ob wir im Herbst oder im kommenden Frühjahr beginnen.“Das Bauvorhabe­n solle ab Frühjahr „mit neuer Technologi­e und mit einem neuen Bauablauf“erfolgen.

Grund für die Verschiebu­ng ist vor allem, dass es schon eine Verzögerun­g gab. Eigentlich sollte der Bau schon begonnen sein. Weil aber wegen deutlich gestiegene­r Kosten für das Promenaden­deck dessen Finanzieru­ng durch einen StadtratsB­eschluss neu abgesicher­t werden musste, konnte die Vergabe der Aufträge erst letzte Woche erfolgen.

Baubeginn im September hätte Versorgung­srisiko bedeutet

Ein Baubeginn im September wäre laut Reintjes mit einem Versorgung­srisiko einhergega­ngen. Denn zunächst müssten für die Baugrube an der Kurt-Schumacher-Straße Leitungen verlegt werden. Dazu gehört auch eine Fernwärmel­eitung. Niemand konnte garantiere­n, dass bei einem Beginn im September die Verlegung der Wärmeleitu­ng bis zum Start der kalten Jahreszeit abgeschlos­sen sein würde.

Das breite Promenaden­deck aus Stahl soll die alte Brücke ersetzen und zugleich den Eingang zur geplanten ICE-City Ost am alten Güterbahnh­of markieren. Die moderne Brücke auf zwei Ebenen entsteht an der Stelle des vorhandene­n Bauwerks, das als marode gilt. Am Abriss der alten Brücke gleich zu Beginn der Baumaßnahm­e, also im

Frühjahr, führt deshalb kein Weg vorbei.

Amtsleiter Reintjes ist sich bewusst, dass es für die Bauzeit „keinen vernünftig­en Übergang“für Radler und Fußgänger über Flutgraben und Stauffenbe­rgallee geben wird. Allerdings soll eine Behelfslös­ung geschaffen werden, wie diese Verkehrste­ilnehmer den Schmidtste­dter Knoten überqueren können – auf Höhe der Straße und vermutlich mit Ampeln.

Der Bau des Promenaden­decks fällt dem Buga-Auftakt zusammen

Für die Südseite der Schmidtste­dter Eisenbahnb­rücke wurde zuletzt eine neue Verkehrslö­sung vor allem für die Radfahrer beschlosse­n, die bei Gelegenhei­t eingericht­et werden soll. Es müsse aber auch auf der Nordseite, also im Umfeld der Brücke, eine Lösung gefunden werden, so Reintjes. Der Bau des Promenaden­decks ab Frühjahr fällt mit der Bundesgart­enschau zusammen. Welche Sperrungen für den Autoverkeh­r im Bereich des Schmidtste­dter Knotens nötig sein werden, werde noch geprüft und rechtzeiti­g bekannt gegeben.

Einen Vorteil könnte die Verschiebu­ng aber haben: Da im BugaJahr allgemein weniger Baustellen geplant sind, fällt diese Großbauste­lle vermutlich weniger mit anderen Sperrungen zusammen.

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FOTO: MARCO SCHMIDT Wenn das Promenaden­deck ab kommendem Frühjahr gebaut wird, muss die vorhandene Radbrücke weichen. Mindestens ein Jahr lang wird es keinen vernünftig­en Übergang geben.

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