Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Rühren, kneten, abschmecken
Feriensommer der evangelischen Reglergemeinde mit neun Projekten in sechs Wochen
Brühlervorstadt. Die geschlagene Sahne für die Nachspeise kam erst einmal in den Kühlschrank. Während Pepe Wurst für einen Nudelauflauf würfelte, schlug Finja Eier in die Rührschüssel. In drei Gruppen scharten sich in dieser Woche elf Teilnehmer unter dem Motto „Wie geht lecker und fröhlich Kochen“um Christin Kettner.
Die Ernährungsberaterin, die als Dozentin der städtischen Volkshochschule häufig Kurse für Kinder und Jugendliche anbietet, kam der Bitte der evangelischen Reglergemeinde gern nach, eines der neun Projekte des Feriensommers mitzugestalten. Allein das Aufzählen der gestrigen Menüfolgen mit jeweils drei Gängen von Nudelauflauf mit Shrimps über Currywurst mit Pommes Frites bis zur Pizza, abgerundet durch Himbeereis oder Wiener Kaiserschmarrn, regte den Appetit an.
Anna hatte sich für den Kochkurs angemeldet, nachdem sie sich im Vorjahr für das Projekt von Radio Frei entschieden hatte. Auch Jarik und Anastasia waren mit Eifer beim Rühren, Schneiden und Kneten dabei, zumal alle Lob von richtigen Köchen aus dem Dehoga-Restaurant einheimsten, das seine Küche für den Regler-Kinder-und- Jugendsommer zur Verfügung stellte.
Die Teilnehmer zwischen zehn und 17 Jahren durften die Rezepte selbst aussuchen und stellten dann ihre Einkaufsliste zusammen. Am Donnerstag überprüften sie nochmals, ob alle Zutaten in genügender Menge vorhanden sind. Johanna (17) und Julia (19) gingen Christin Kettner als Betreuerinnen zur Hand. Der Koch-Workshop war ein Wunsch der Vorjahres-Teilnehmer.
Zeitgleich fanden sich in dieser Woche mögliche künftige Schauspieler im Regler-Gemeindehaus in der Bahnhofstraße ein. Willy Seibt stellte sich hierfür erneut zur Verfügung. Die Theatergruppe freute sich schon gestern auf den heutigen Freitag, denn für den gemeinsamen Abschluss wollten die Hobby-Köche Kuchen backen.
Technisch-organisatorisch hält auch in diesem Regler-Feriensommer Matthias Böhmer aus der evangelischen Kirchengemeinde die Fäden in der Hand. Einen der einwöchigen Workshops, nämlich „Wie geht Basteln und Reparieren“, hat der Vorsitzende des seit 2017 bestehenden Fördervereins der Reglerkirche selbst übernommen. Weitere Themen bis zur letzten Ferienwoche sind Kreatives Nähen, Spielen in einer Band, Rappen mit coolen Beats, Graffiti sowie Breakdance und Modern Dance. Der Rentner ergänzt, dass sich die Teilnehmer aus den musikalischen und tänzerischen Genres sowie die Theatergruppe jeweils an den Freitagen der entsprechenden Woche um 10, 11 und 12 Uhr auf dem Wenigemarkt, an der Rathausbrücke und am Alten Angerbrunnen öffentlich präsentieren.
Parallel zu den Workshops laufe derzeit in der Reglerkirche eine Ausstellung von „RENN“(Regionales Netzwerk für Nachhaltigkeit) unter dem Thema „Wege in die Zukunft für Dich und die Welt“, die die Teilnehmer als Ausgangspunkt für gemeinsame Diskussionsrunden nutzen, so Matthias Böhmer.
Eine Zusammenschau aller neun Projekte ist für den 8. Oktober in der Reglerkirche geplant. Im Vorfeld achtet der Ehrenamtler darauf, dass die Leiter der jeweiligen Workshops genügend Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen besitzen, wie diese dann die Ferienwochen ausgestalten, bleibe ihnen selbst überlassen.