Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Auf zur Olympiade
In seiner Freizeit lernt Hy Khang Hoang aus Vietnam am liebsten Deutsch. Mittlerweile kann der 17-Jährige die Sprache fast fließend
Hy Khang Hoang wohnt mit seinen Eltern in einem kleinen Haus am Rand von Ho-Chi-Minh, der größten Stadt in Vietnam. Khang ist 17 und kann etwas, was nur wenige Vietnamesen in seinem Alter können: Er spricht fast fließend Deutsch. Mit 15 hat er angefangen, die Sprache zu lernen. Drei Mal die Woche besucht der Junge nach der Schule einen dreistündigen Deutschkurs. In seiner Freizeit schaut er gern deutsche Youtube-Videos oder spielt Computer. Im August will Khang einen großen Wettbewerb gewinnen, die Internationale Deutscholympiade. Im Gespräch verrät er unter anderem welches sein deutsches Lieblingswort ist.
Was treibt dich an?
Ich lerne Deutsch, weil ich sehr gerne in der Zukunft in Deutschland studieren und arbeiten möchte. Einmal war ich schon in Aachen. Es war so schön dort. Jetzt möchte ich wieder kommen, um dort zu studieren und zu arbeiten.
Was gefällt dir an der deutschen Sprache?
Die Grammatik gefällt mir sehr gut. Sie ist zwar kompliziert, aber sehr logisch und eindeutig.
Welches ist dein Lieblingswort?
Ich mag das Verb „sich verlieben“. Als ich in Aachen war, habe ich in einem Geschäft ein Buch entdeckt. Es war ein Roman über die Liebe. Auf der Rückseite habe ich den Satz gelesen: Ich verliebe mich gerade in dich. Und ich dachte: Oh das klingt sehr schön! Dieses Verb mag ich einfach.
Was hat dir in Deutschland am besten gefallen?
Die Häuser in Aachen haben mir sehr gut gefallen. Sie sind ganz anders als die Häuser in Vietnam. Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich in diesen Häusern bin. Ich mag an
Deutschland auch die Vielfältigkeit. Es gibt in Deutschland viele Leute, die einen Migrationshintergrund haben. Darüber habe ich schon viel gehört und gelesen. Die Kultur ist dadurch vielfältig und viel deutsche Städte sind sehr offen. Das ist in Vietnam ganz anders.
Was möchtest du werden?
Mein Traumberuf ist Programmierer. Ich habe schon als Kind ein großes Interesse an Computer und Software gehabt. Mein Vater hat mit mir schon Computerspiele gespielt, als das noch nicht populär war.
Wer ist dein Vorbild?
Ich finde die Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr motivierend. Ich habe das Gefühl, dass sie bei allem, was sie sagt, eine gute Leiterin ist, die immer an die Bürgerinnen und Bürger denkt. dpa