Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Deutschland im Dialog geht online weiter
Regierungskommission zum Jubiläum „30 Jahre Deutsche Einheit“setzt Gespräche zwischen Ost- und Westdeutschen fort
Erfurt. 30 Jahre Deutsche Einheit, drei Jahrzehnte Verbindendes und Trennendes zwischen Ost- und Westdeutschen – das sind Themen, die im Jubiläumsjahr 2020 eigentlich ausgiebig diskutiert werden sollten. Die Bundesregierung hat eigens dafür die beim Bundesinnenministerium angesiedelte, hochkarätig besetzte Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“berufen, mit dabei Ministerpräsidenten, Historiker, Künstler und Prominente, darunter auch Ex-Landeschefin Christine Lieberknecht (CDU).
Neben zahlreichen thematischen Veranstaltungen, etwa zu den Montagsdemos,
zur Währungsunion oder zu den 2+4-Verhandlungen, sollte der Focus auf Begegnungen und Gesprächen zwischen Ost- und Westdeutschen liegen, Motto „Deutschland im Gespräch: Wie wollen wir miteinander leben?“
Für die 16 geplanten Termine hatte man sich zum Teil seit Jahren bestehende Städtepartnerschaften ausgeguckt. Wegen Corona war allerdings nach sechs Treffen Schluss. Das letzte fand Anfang März in Schmalkalden mit Vertretern aus Schmalkalden und Recklinghausen statt. Die Treffen Gera-Nürnberg, Ilmenau-Homburg (Saar) und SuhlWürzburg wurden abgesagt.
Nun nimmt die Kommission den Gesprächsfaden online wieder auf.
Am kommenden Montag startet im Internet die erste von sechs durch Mitglieder der Kommission moderierten Videokonferenzen zum Thema „Die Einheit als zivile Aufgabe: Welchen Beitrag kann das Ehrenamt leisten?“unter anderem mit Christine Lieberknecht.
Eingeladen sind noch einmal die Teilnehmer der sechs Präsenzveranstaltungen. Außerdem können sich Bürgerinnen und Bürger aus jenen Städten anmelden, deren Begegnung abgesagt werden musste.
Aus den Erfahrungen will die Kommission Empfehlungen an die Bundesregierung für den weiteren Einheitsprozess ableiten.