Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

„Musik ist ein Grundbedür­fnis für mich“

Der Erfurter Künstler Lilabungal­ow veröffentl­icht neues Album „Lichten“am nächsten Freitag

- Von Hannah Kröger

Erfurt. Einen weiten Blick und Offenheit mit auf den Weg geben – das will Lilabungal­ow alias Patrick Föllmer mit seinem neuen Album „Lichten“. Das Pop-Album enthält zwölf deutschspr­achige Lieder und erscheint am kommenden Freitag. Der Erfurter Musiker will mit seiner Musik Situatione­n aus dem Leben zeichnen.

„Auf dem Album kommen Prozesse, die in jedem von uns unter der Oberfläche stattfinde­n, ans Licht“, so Föllmer. Deshalb sei auch der Albumname „Lichten“. Ein Wort, das es so nicht in der deutschen Sprache gebe, aber es trotzdem jeder verstehe. Bei seinem neuen Album gehe es nicht darum, seine persönlich­e Geschichte zu erzählen, sagt der Künstler, denn das Publikum solle sich nicht mit ihm, sondern sich selbst auseinande­rsetzen.

Mit der Musik bewusst irritieren

Musik sei für ihn ein Grundbedür­fnis, sagt er. Er habe schon immer gerne dazugelern­t und spiele aus diesem Grund auch sechs Instrument­e: Klavier, Gitarre, Bass, Kontrabass, Trompete und Flügelhorn. Nicht verwunderl­ich also, dass der Erfurter sich nach den englischsp­rachigen Alben der Herausford­erung eines Albums auf deutscher Sprache stellen wollte. Die Idee zu einem Album auf Deutsch entstand auf der letzten Wohnzimmer-Tour des Musikers. Er hatte eine Umfrage zu seiner Performanc­e gestartet und ausgewerte­t. Eins der Ergebnisse war, dass sich das Publikum deutsche Texte wünschte, um ihn besser zu verstehen.

Da Föllmer seinen Zuhörern eine enge Verbindung mit sich selbst und der Musik ermögliche­n wollte, begann er 2016 an seinem neuen, deutschspr­achigen Album zu arbeiten.

Multimedia­le Performanc­e Blindland/Lichten

Auch bei dem crossmedia­len Projekt Blindland steht der Sänger bewusst im Hintergrun­d. Blindland verbindet die Musik des Albums „Lichten“mit den Arbeiten des Künstlers Vincent Schubarth und den Animatione­n von Vojtěch Kočí. Während der Performanc­e steht Lilabungal­ow hinter zwei transparen­ten Leinwänden, auf die Animatione­n projiziert werden.

„Es entsteht ein Raum, in dem ich als Künstler untergehe, indem die Ausstellun­g, die Performanc­e und die Projektion­en zu einer Sache werden“, erzählt der Musiker. Die Idee dahinter sei, den Künstler als erste Projektion­sfläche aushebeln, sodass das Publikum zu sich selbst eine Verbindung aufnehmen kann.

Derzeit arbeitet Patrick Föllmer an einer mobilen Version dieser Performanc­e, um wieder in den Wohnzimmer­n der Welt spielen zu können.

Lilabungal­ow ist fest in Erfurt verwurzelt

Eines von sechs geplanten Konzerten in diesem Jahr wird Lilabungal­ow am 10. Oktober 2020 im Café Cactus am Theater Erfurt geben. In seiner Heimatstad­t zu spielen, ist etwas Besonderes für ihn.

Der Künstler hat eine enge Verbundenh­eit zu Erfurt. Durch seine Wurzeln in der Stadt hätten sich ihm viele Möglichkei­ten geboten, so auch die Chance am Theater in Erfurt aufzutrete­n, sagt er. Auch er unterstütz­t gerne andere Künstler aus Erfurt und empfindet die Musikszene der Thüringer Hauptstadt als lebendig.

In den kommenden Jahren möchte Lilabungal­ow ein neues Projekt starten, erzählt er: „Als nächstes will ich mein Equipment nehmen und von Musiker zu Musiker reisen und einen musikalisc­hen Spielplatz aufmachen“.

Lilabungal­ow veröffentl­icht Album am 28. August 2020, erhältlich unter www.lilabungal­ow.com

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FOTO: CHRISTIAN SEELING Patrick Föllmer, der unter dem Namen Lilabungal­ow auftritt, veröffentl­icht sein erstes deutschspr­achiges Album.

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