Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Elfter Pokalsieg für Jena
Jena. Der FC Carl Zeiss Jena freut sich auf den SV Werder Bremen. Dank des elften Erfolges im Thüringer Fußball-Pokal tritt der DrittligaAbsteiger gegen den Bundesligisten in der 1. Runde um den DFB-Pokal an. Die Grundlage dafür legte der FCC mit dem souveränen 8:2 (3:1) gegen den Oberligisten FSV Martinroda.
W enigstens schien die Sonne. Doch der große Jubel eines Rekord-Pokalsiegers nach dem Jubiläumsendspiel brach in Jena nicht aus. Gefeiert wurde mit gebremstem Schaum. Auf Glitzer-Konfetti hatte man – der Lage angemessen – verzichtet. Es wäre albern gewesen – und schließlich hätte der Platzwart dann auch noch einen bunten Rasen absaugen müssen.
Thüringens spätes Pokalfinale war Sinnbild einer vertrackten Saison. Zwischen Corona und dem Verbandschaos war das Endspiel ohne Fans zumindest gut organisiert. Das TFV-Team gab sich redlich Mühe, den Spielern ein würdiges Endspiel zu bescheren.
Was davor passierte, lag weitgehend nicht in der Hand des Verbandes. Dass die schärfsten CoronaBeamten des Freistaats und eine übervorsichtige Polizei die höchstens 300 „Gästefans“aus dem 800Seelen-Ort Martinroda aus dem Stadion verbannen würden, war nicht zu erwarten. Angst statt Umsicht verbannt den fairen Geist des Fußballs derzeit in die Flasche.
Woran es durchaus mangelt beim TFV, ist die direkte Kommunikation mit den Betroffenen. Hätte man die Situation bereits im Vorfeld persönlich besprochen, hätte mancher spätere Verbalschaden vermieden werden können.
Das Pokalfinals wegen des TV und nötigen technischen Voraussetzungen nie wieder auf Sportplätzen stattfinden können, ist schade, aber nicht zu ändern. Bewerber drängeln sich in Corona-Zeiten nicht gerade. Ebenso bei den Sponsoren. Ein neuer Pokal-Namensgeber ist noch nicht gefunden.
Immerhin wurde das Pokalfinale im Gegensatz zu Sachsen-Anhalt hierzulande wenigstens sportlich entschieden. Doch der Thüringer Fußball und sein Verband, sie stecken weiter in der Krise.
Pokal-Splitter