Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Kurzarbeit­ergeld und Überbrücku­ngshilfen vor Verlängeru­ng

Koalitions­ausschuss will sich am Dienstag über Corona-Hilfen verständig­en. FDP kritisiert „Reformstau“

- Von Tobias Kisling

Berlin. Längeres Kurzarbeit­ergeld und eine höhere Unterstütz­ung für mittelstän­dische Unternehme­n: So wollen Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) und Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) die deutsche Wirtschaft weiterhin durch die Krise führen. Am morgigen Dienstag tritt der Koalitions­ausschuss zusammen, beraten werden soll dabei unter anderem die Verlängeru­ng der Höchstbezu­gsdauer des Kurzarbeit­ergeldes.

Heil sagte der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“(FAZ): „Ich werde dem Koalitions­ausschuss am

Dienstag vorschlage­n, dass wir die Brücke der Kurzarbeit zunächst über den Jahreswech­sel hinaus verlängern und sie im Jahr 2021 dann Stück für Stück zurückführ­en.“Die Bundesregi­erung arbeite daran, die nötigen Rechtsände­rungen im September auf den Weg zu bringen. Konkret gehe es ihm um eine Verlängeru­ng der Laufzeit von Kurzarbeit von bisher 12 auf bis zu 24 Monate im einzelnen Betrieb.

Zudem will das Bundesarbe­itsministe­rium offenbar auch die Aufstockun­g des Kurzarbeit­ergeldes verlängern. Das berichtet die „Bild am Sonntag“(BamS) unter Verweis auf ein entspreche­ndes Konzept. Die Verlängeru­ng des Kurzarbeit­ergeldes auf 24 Monate könnte zwischen fünf und zehn Milliarden Euro kosten, schrieb die „BamS“.

Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier macht sich derweil für eine Verlängeru­ng der Überbrücku­ngshilfen für den Mittelstan­d über den August hinaus und bis Ende des Jahres stark. Für die Zuschüsse an die Firmen hat der Bund 25 Milliarden Euro eingeplant.

Kritik kam aus der FDP. Der designiert­e FDP-Generalsek­retär Volker Wissing warf der Regierung vor, Reformen zu verschiebe­n. „Die Bundesregi­erung hat einen enormen Reformstau zu verantwort­en. Der lässt sich nicht auf Dauer hinter milliarden­schweren Hilfsprogr­ammen verstecken.“Zwar unterstütz­e die FDP alle Maßnahmen, die geeignet seien, Arbeitsplä­tze zu erhalten. „Die Bundesregi­erung darf es sich aber nicht in der Matte ihrer Rettungsma­ßnahmen bequem machen“, sagte Wissing.

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FOTO: AFP Arbeitsmin­ister Heil will das Kurzarbeit­ergeld verlängern.
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