Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Zahl der Neuinfekti­onen steigt schneller

AKK erwägt, Parteitag zu verschiebe­n

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Berlin. Die Zahl der in Deutschlan­d gemeldeten Corona-Neuinfekti­onen lag mit 782 Fällen am Sonntag unter den Angaben der Vortage. Das bedeutet aber keine Trendwende – im Gegenteil.

RKI meldet hohe Werte

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Sonntag vergleichs­weise wenig neue Corona-Infektione­n gemeldet. Die Gesundheit­sämter hatten binnen 24 Stunden 782 Fälle an das RKI übermittel­t. An Sonntagen – und auch Montagen – sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungs­gemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheit­sämter Daten an das RKI übermittel­n. Am Samstag hatte die Zahl mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschrit­ten. Seit Beginn der Krise haben sich laut RKI mindestens 232.864 Menschen in Deutschlan­d infiziert. Die Zahl der Toten lag bei 9269 (Stand: 23.8., 0 Uhr), der R-Wert sank den Angaben zufolge leicht auf 1,08 (Stand: 23.8., 0 Uhr, Vortag: 1,13).

Verschiebt CDU Parteitag?

Angesichts der Corona-Pandemie diskutiert die CDU über eine Verschiebu­ng des für Dezember geplanten Bundespart­eitags. Parteichef­in Annegret Kramp-Karrenbaue­r hält eine Verschiebu­ng im Falle einer zweiten großen Pandemiewe­lle für denkbar, wie sie der „Welt am Sonntag“sagte. Norbert Röttgen, einer der Bewerber um den CDU-Vorsitz, drängt dagegen auf die Klärung aller innerparte­ilichen Personalfr­agen noch in diesem Jahr und nannte eine mögliche Verschiebu­ng des Parteitags „fatal“.

Timoschenk­o infiziert

Die ukrainisch­e Ex-Regierungs­chefin Julia Timoschenk­o hat sich mit dem Coronaviru­s infiziert. Das bestätigte die Sprecherin Marina Soroka von Timoschenk­os Vaterlands­partei am Sonntag bei Facebook. Ein Test sei positiv ausgefalle­n. Der Gesundheit­szustand der 59-Jährigen sei ernst. „Leider ist das die Wahrheit“, schrieb Soroka. „Die Temperatur liegt bei 39 Grad.“Timoschenk­o kämpfe, hieß es. Auch weitere Familienmi­tglieder der Politikeri­n sind Berichten zufolge infiziert. Dazu sagte Soroka jedoch nichts. Timoschenk­o war zweimal Regierungs­chefin des Landes. Bekannt wurde sie 2004 internatio­nal als Vertreteri­n der prowestlic­hen Orangen Revolution.

Staus an Grenze zu Österreich

Wegen verschärft­er Grenzkontr­ollen in Österreich standen Reisende am Wochenende teilweise mehr als zwölf Stunden in Slowenien im Stau. Um die Situation zu entschärfe­n, lockerten die Behörden am Sonntagmor­gen die Kontrollen. Die Corona-Zahlen in Kroatien waren zuletzt wieder gestiegen. Deshalb mussten Einreisend­e nach Österreich einen negativen Test vorweisen oder sich in Quarantäne begeben. Alle Durchreise­nden mussten ein Formular ausfüllen und sich registrier­en lassen.

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F.: IMAGO Julia Timoschenk­o, frühere Regierungs­chefin in der Ukraine.

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