Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

FC Fahner auf der Höhe

Aufsteiger aus Dachwig/Döllstädt holt ersten Oberliga-Sieg mit 2:0 in Nordhausen. Wacker enttäuscht auf ganzer Linie

- Von Dirk Pille

Nordhausen. Es war ganz sicher ein Abstiegsdu­ell in der frischen Oberliga-Saison. Der FC An der Fahner Höhe gewann es 2:0. Hochverdie­nt, denn Nordhausen gelang über 90 Minuten kein einziger Schuss auf das Tor, der Keeper Reinwald zum Eingreifen hätte zwingen müssen.

„Wir waren nicht eine Minute im Spiel“, sagte Wacker-Trainer Philipp Seeland anschließe­nd ziemlich enttäuscht im Interview mit dieser

Zeitung. Seinen Ärger lud Seeland kurz zuvor noch an einer Schiedsric­hter-Entscheidu­ng ab, kassierte dafür die Gelbe Karte.

Sechs Mal sahen auch die Dachwiger den gelben Karton. Aber sie demonstrie­rten damit anschaulic­h die Härte, die im Abstiegska­mpf notwendig ist. „Junioren gegen Männer“, meinte ein Wacker-Fan desillusio­niert und hatte damit absolut recht. Fast jeder der Gästespiel­er brachte bestimmt fünf Kilo mehr auf die Waage und wusste sie auch entspreche­nd einzusetze­n.

Entschiede­n war die Partie schon nach zehn Minuten. Nach einem Fehler im Mittelfeld lief Billeb seinem Verteidige­r Husung locker davon und verwandelt­e zum 1:0 (7.).

Kurz darauf brachte ein Fehler von Dhaliwal Fahners Wiesner in Position. Franz konnte ihn nur auf Kosten eines Elfmeter bremsen. Vom Punkt nagelte der bullige Preller den Ball unter die Latte (10.).

Wer dachte, Wacker würde jetzt zu einem Sturmlauf ansetzen, sah sich getäuscht. Einzig Vopel verpasste einen Stix-Freistoß hauchdünn (27.). Mehr passierte nicht bis zur Pause. Auf beiden Seiten.

„Wir müssen sie ins Laufen bringen, sonst wird das nichts“, meinte der Langzeitve­rletzte Erik Schneider. Mit ihm, Gümpel (Bänderdehn­ung Knie) und Ernst (Kreuzbandr­iss) fehlen Wacker gleich drei wichtige Spieler. Ein Manko, dass die Junioren-Truppe mit Anführer Vopel, der Einzige mit Oberliga-Erfahrung, nicht ausgleiche­n kann.

Nach dem Wechsel brachte Wacker zwar mehr Personal, blieb aber völlig wirkungslo­s. „Da hätten wir unbedingt noch ein paar Tore machen müssen“, sagte Abwehrchef Jens Möckel. Sein Trainer Tobias Busse meinte: „Ich habe Wackers Schwächen mit hohen Bällen in Sandersdor­f beobachtet. Das haben wir von Anfang an ausgenutzt und dann die Zweikämpfe gewonnen.“

Der Aufsteiger durfte ausgiebig den ersten Sieg in der Oberliga feiern. Mit den Fans und ein bisschen Abstand. „So ein Sieg gegen einen direkten Konkurrent­en war im Kampf um den Klassenerh­alt schon mal wichtig“, fand Möckel.

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FOTO: CHRISTOPH KEIL Fahners Carlo Preller macht gegen Wacker Betrieb.
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