Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Tolle Aussichten und Campingabenteuer
Der Drei-Türme-Wanderweg im Weimarer Land bietet vielfältige und flexible Ausflugsmöglichkeiten
Weimarer Land.
Landschaften sind Ansichtssache. Das Ilmtal im Weimarer Land allerdings als eine der schönsten Ecken Thüringens zu bezeichnen, ist sicher nicht zu weit hergeholt. Hier verläuft der Drei-Türme-Weg. Der gut 26 Kilometer lange Rundweg verbindet die Aussichtstürme Karolinenturm (Kötsch) bei Oettern, Paulinenturm bei Bad Berka und Hainturm in Belvedere bei Weimar.
Das Schöne am Drei-Türme-Weg ist seine Vielseitigkeit. Beschränkt man sich aufs Wandern durch Wald, Felder und Streuobstwiesen, kann man die mittelschwere Runde gut an einem Tag bewältigen. Mit Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in Weimar, Bad Berka oder einem der angrenzenden Dörfer sollte man auf jeden Fall mehr Zeit oder eine Tour in mehreren Etappen einplanen. Alle Wege sind ausgebaut und auch mit Kindern gut zu gehen.
Unser Vorschlag: Nutzen Sie ein Wochenende und suchen Sie sich ein Quartier. Am unkompliziertesten geht das auf dem Campingplatz „Im Grünen“bei Oettern (1/10). Der Betreiber vermietet auch Wohnwagen. Für Hotels oder Pensionen sollte man sich vorher über die Coronabedingungen informieren. Vom Zeltplatz-Parkplatz aus kann man die Tour starten und flexibel gestalten. Wer lieber mit Nahverkehrsmitteln anreist, sollte eher von Weimar oder Bad Berka aus losgehen, da weder Oettern noch das angrenzende Buchfahrt gut mit Öffentlichen zu erreichen sind. Eine weitere Option wäre der Ilmtalradweg, der direkt am Campingplatz vorbeiführt. Der Wanderweg selbst ist durchgehend ausgeschildert und so nie zu verfehlen. Im Internet bekommt man GPS-Streckendaten, die man sich in eine kostenlose Karten-App aufs Handy
laden kann. Entlang des Rundweges finden sich immer wieder Informationstafeln mit vielen Hinweisen und geschichtlichen Abrissen. Vom Zeltplatz aus sind es etwa 400 Meter bis zum Weg, von dort knapp fünf Kilometer
bergauf bis zum Carolinenturm (3). Inzwischen kann er wieder bestiegen werden. Einkehr bietet die beliebte Waldgaststätte Müllershausen (2). Von dort aus geht es durch den Wald zum sechs Kilometer entfernten Paulinenturm (5) mit Gaststätte.
Unterwegs kommt man an der Kreuzung Tafelbuche (4) und am Bad Berkaer Friedwald vorbei. Macht man keinen Abstecher in die Kurstadt (6), folgt ein schöner Hangweg nach Buchfahrt mit Ausblicken ins Ilmtal, auf das Dorf Hetschburg sowie die Felsenburg. Ein Hingucker im Ort ist die überdachte Autobrücke aus Holz (7). Im Mühlenladen gibt es Selbstgebackenes und frisch geräucherte Forellen.
Damit wären der südliche Teil und etwas mehr als die Hälfte des Wanderwegs absolviert. Man könnte hier pausieren, zum Zeltplatz zurückkehren und es sich in der Camperkneipe „Männerwirtschaft“gut gehen lassen. Oder gleich den nördlichen Teil dranhängen. Der führt am Hang an der Felsenburg hinauf zur Gaststätte Balsamine und von dort durch Streuobstwiesen und Vollersroda (8) mit der Feininger-Kirche unter der Autobahn hindurch zum Park von Belvedere.
Der Hainturm (9)liegt am südlichen Rand des Parkes, ganz in der Nähe befinden sich ein beliebter Kinderspielplatz und eine nach dem Naturwissenschaftler Ludwig Karl Pfeiffer benannte Quelle. Ein Abstecher zum Schloss Belvedere ist unbedingt zu empfehlen. Für Weimar sollte man sich extra Zeit nehmen. Über Köttendorf und Oettern geht es zurück zum Startpunkt.