Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Tolle Aussichten und Campingabe­nteuer

Der Drei-Türme-Wanderweg im Weimarer Land bietet vielfältig­e und flexible Ausflugsmö­glichkeite­n

- Von Hanno Müller (Text und Fotos)

Weimarer Land.

Landschaft­en sind Ansichtssa­che. Das Ilmtal im Weimarer Land allerdings als eine der schönsten Ecken Thüringens zu bezeichnen, ist sicher nicht zu weit hergeholt. Hier verläuft der Drei-Türme-Weg. Der gut 26 Kilometer lange Rundweg verbindet die Aussichtst­ürme Karolinent­urm (Kötsch) bei Oettern, Paulinentu­rm bei Bad Berka und Hainturm in Belvedere bei Weimar.

Das Schöne am Drei-Türme-Weg ist seine Vielseitig­keit. Beschränkt man sich aufs Wandern durch Wald, Felder und Streuobstw­iesen, kann man die mittelschw­ere Runde gut an einem Tag bewältigen. Mit Besichtigu­ng der Sehenswürd­igkeiten in Weimar, Bad Berka oder einem der angrenzend­en Dörfer sollte man auf jeden Fall mehr Zeit oder eine Tour in mehreren Etappen einplanen. Alle Wege sind ausgebaut und auch mit Kindern gut zu gehen.

Unser Vorschlag: Nutzen Sie ein Wochenende und suchen Sie sich ein Quartier. Am unkomplizi­ertesten geht das auf dem Campingpla­tz „Im Grünen“bei Oettern (1/10). Der Betreiber vermietet auch Wohnwagen. Für Hotels oder Pensionen sollte man sich vorher über die Coronabedi­ngungen informiere­n. Vom Zeltplatz-Parkplatz aus kann man die Tour starten und flexibel gestalten. Wer lieber mit Nahverkehr­smitteln anreist, sollte eher von Weimar oder Bad Berka aus losgehen, da weder Oettern noch das angrenzend­e Buchfahrt gut mit Öffentlich­en zu erreichen sind. Eine weitere Option wäre der Ilmtalradw­eg, der direkt am Campingpla­tz vorbeiführ­t. Der Wanderweg selbst ist durchgehen­d ausgeschil­dert und so nie zu verfehlen. Im Internet bekommt man GPS-Streckenda­ten, die man sich in eine kostenlose Karten-App aufs Handy

laden kann. Entlang des Rundweges finden sich immer wieder Informatio­nstafeln mit vielen Hinweisen und geschichtl­ichen Abrissen. Vom Zeltplatz aus sind es etwa 400 Meter bis zum Weg, von dort knapp fünf Kilometer

bergauf bis zum Carolinent­urm (3). Inzwischen kann er wieder bestiegen werden. Einkehr bietet die beliebte Waldgastst­ätte Müllershau­sen (2). Von dort aus geht es durch den Wald zum sechs Kilometer entfernten Paulinentu­rm (5) mit Gaststätte.

Unterwegs kommt man an der Kreuzung Tafelbuche (4) und am Bad Berkaer Friedwald vorbei. Macht man keinen Abstecher in die Kurstadt (6), folgt ein schöner Hangweg nach Buchfahrt mit Ausblicken ins Ilmtal, auf das Dorf Hetschburg sowie die Felsenburg. Ein Hingucker im Ort ist die überdachte Autobrücke aus Holz (7). Im Mühlenlade­n gibt es Selbstgeba­ckenes und frisch geräuchert­e Forellen.

Damit wären der südliche Teil und etwas mehr als die Hälfte des Wanderwegs absolviert. Man könnte hier pausieren, zum Zeltplatz zurückkehr­en und es sich in der Camperknei­pe „Männerwirt­schaft“gut gehen lassen. Oder gleich den nördlichen Teil dranhängen. Der führt am Hang an der Felsenburg hinauf zur Gaststätte Balsamine und von dort durch Streuobstw­iesen und Vollersrod­a (8) mit der Feininger-Kirche unter der Autobahn hindurch zum Park von Belvedere.

Der Hainturm (9)liegt am südlichen Rand des Parkes, ganz in der Nähe befinden sich ein beliebter Kinderspie­lplatz und eine nach dem Naturwisse­nschaftler Ludwig Karl Pfeiffer benannte Quelle. Ein Abstecher zum Schloss Belvedere ist unbedingt zu empfehlen. Für Weimar sollte man sich extra Zeit nehmen. Über Köttendorf und Oettern geht es zurück zum Startpunkt.

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Neben den archäologi­schen Sehenswürd­igkeiten entlang des Drei-Türme-Wanderwege­s gibt es auch tierische. Die mitunter ebenso neugierig ihre menschlich­en Gegenüber betrachten wie umgekehrt.
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 ??  ?? Der Drei-Türme-Weg ist durchgehen­d gut markiert und so nie zu verfehlen.
Der Drei-Türme-Weg ist durchgehen­d gut markiert und so nie zu verfehlen.
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Der Campingpla­tz „Im Grünen“bei Oettern ist ein guter Start- und Endpunkt für die Wanderung.
 ??  ?? Der Weg führt über die Holzbrücke in Buchfahrt.
Der Weg führt über die Holzbrücke in Buchfahrt.
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Streuobstw­iesen beim Waldgastho­f Müllershau­sen

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