Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

3G-Regel wird für Erfurt weiter ausgeschlo­ssen

Inzidenz-Warnstufe „Orange“bleibt ohne Folgen. Falls Maßnahmen erfolgen, dann nur an Schulen

- Von Holger Wetzel Erfurt.

Mit 100,1 Neuinfekti­onen pro Woche und 100.000 Einwohnern hat Erfurt am Mittwoch die Schwelle zur Warnstufe „Orange“bei der Corona-Inzidenz überschrit­ten. Eine Allgemeinv­erfügung bleibt aber noch in der Schublade. Und selbst, wenn Erfurt eine weitere Warnstufe erreicht, soll die 3GRegel nicht verbindlic­h werden, hieß es am Mittwoch aus dem Rathaus. Die lokale Krankenhau­s-Inzidenz bleibt vorerst „grün“, also unbedenkli­ch. Die landesweit­e Intenstivb­etten-Auslastung als dritter Richtwert für Schutzmaßn­ahmen steht seit dem Wochenende auf „Gelb“.

Nach der aktuellen Landesgese­tzgebung hätte Oberbürger­meister Andreas Bausewein (SPD) deshalb bereits eine Allgemeinv­erfügung erlassen müssen, die auch die 3G-Regel für Innengastr­onomie, Hotels, Fitnessstu­dios und Veranstalt­ungen zur Pflicht gemacht hätte. Bausewein lehnte den Schritt aber mit Verweis auf die Altersstru­ktur der Infizierte­n ab: Es handele sich vor allem um Kinder und Jugendlich­e. Das Landesverw­altungsamt akzeptiert­e diese Haltung.

Auch bei den neuen Infektione­n seien vor allem Schüler betroffen, sagte ein Rathaus-Sprecher. Details zu den 52 Neuinfekti­onen vom Mittwoch, die eine Stadtspitz­e während einer Pandemie eigentlich parat haben müsste, konnte er nicht nennen. Eine Allgemeinv­erfügung liege zwar bereit. In Kraft treten solle sie aber erst, wenn die nächste Corona-Warnstufe greift, also zum Beispiel die lokale Krankenhau­s-Inzidenz über die nächste Schwelle tritt.

Selbst in diesem Fall solle die Allgemeinv­erfügung nur da Maßnahmen verordnen, „wo die Infektione­n geschehen“, also offenbar an Schulen und Kitas. Die 3G-Regel werde zwar diskutiert, doch ergebe sie keinen Sinn, wenn die Zielgruppe­n für Hotels und Gastronomi­e kaum betroffen seien. „Der Oberbürger­meister sieht unter diesen Umständen nicht ein, dass Gaststätte­n unter 3G leiden müssen“, sagte der Sprecher.

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW / DPA Nicht in Erfurt: Trotz steigender Zahlen sieht die Stadtverwa­ltung weiter von der 3G-Regel ab.

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