Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Zwischendurch springen und dehnen
Langes Sitzen ist nicht gut für unseren Körper. Eine Expertin gibt Tipps
Wir sitzen zu viel. Ganze achteinhalb Stunden sind es bei vielen Erwachsenen am Tag. Das berichteten Fachleute am Montag. Auch Kinder sitzen oft: in der Schule, beim Fernsehen oder Computerspielen.
„Langes Sitzen führt zu Bewegungsmangel“, sagt die Physiotherapeutin Brigitte Heine-Goldammer. Sie erklärt: Der Körper braucht ständig Bewegung, um gesund zu bleiben. Andernfalls werden wichtige Muskeln schwächer oder verkürzen sich.
Ohne ausreichend stützende Muskulatur wirke zu langes Sitzen stärker auf die Wirbelsäule und Bandscheiben. Die Bandscheiben kannst du dir wie Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln vorstellen.
Die Expertin sagt: Werden Muskeln in Bauch und Rücken zu schwach, könne es passieren, dass man Schmerzen im Kopf, Rücken oder Bauch bekommt. Auch Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht
und der Koordination können vorkommen.
Du musst dir aber nicht gleich Sorgen machen, wenn du im Alltag öfters sitzen musst. Auch ein total fauler Tag zwischendurch ist nicht schlimm. Die Expertin hat Tipps, wie das Sitzen nicht zum Problem wird: „Man sollte darauf achten, dass man einen guten Stuhl hat und der Rücken eine Stütze hat.“Auch der Schreibtisch sollte die richtige Höhe haben. Außerdem könne man sich immer mal anders hinsetzen: mal vorne auf die Stuhlkante, mal hinten anlehnen. Der Rücken sollte dabei aber aufrecht bleiben.
Besonders wichtig ist ausreichend Bewegung. Das muss auch nichts Kompliziertes sein, wie Frau Heine-Goldammer erklärt. Zwischendurch mal aufstehen, auf einem Bein stehen, sich dehnen, Springseil springen, balancieren, aufs Klettergerüst klettern, Fangen spielen: Das alles hilft schon und macht Spaß. Auf welche Art von Bewegung man Lust hat, kann natürlich jeder selbst entscheiden.