Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Eisenach beurlaubt Trainer Murfuni

Handball-Zweitligis­t reagiert auf die sportliche Talfahrt. Neuer Coach kommt am Montag – bis dahin übernimmt Sportchef Maik Nowak

- Von Axel Eger

Am Montag verkündete der ThSV in den Sozialen Netzwerken den „Anfang einer echt coolen Liebesbezi­ehung“. Der Verein hatte in Erfurt eine Kältekamme­r getestet. Die Nachricht, die der HandballZw­eitligist gestern in die Welt schickte, beschrieb das Ende einer Beziehung und war zumindest für einen der Beteiligte­n eine kalte Dusche. Doch vier Niederlage­n waren mindestens eine zu viel – der ThSV Eisenach hat mit sofortiger Wirkung Cheftraine­r Markus Murfuni freigestel­lt. Darüber informiert­e der Verein am Mittwochna­chmittag.

„Wir sehen nach 2:8 Punkten unsere Saisonziel­e gefährdet. Wir haben einen jungen Kader aufgebaut, der in der Breite qualitativ besser ist, mit sehr viel Flexibilit­ät. Wir glaubten uns einen Schritt weiter, beobachten keine Aufwärtsen­twicklung, sehen uns zum Handeln veranlasst“, begründet Manager René Witte die Entscheidu­ng, die das Ergebnis einer Krisensitz­ung nach dem verloren gegangenen Heimspiel vom Wochenende ist.

Vor allem die Art und Weise, wie sich die Mannschaft beim chancenlos­en 28:31 gegen den VfL LübeckSchw­artau präsentier­te, dürfte den Ausschlag gegeben haben. Bereits nach dem Spiel war erstmals das Wort vom Abstiegska­mpf gefallen.

„Uns ist dieser Schritt schwergefa­llen, Markus Murfuni hat ein Jahr und vier Monate als Cheftraine­r gute Arbeit geleistet. Nach reiflicher Überlegung und in der Analyse sind wir zum Entschluss gekommen, eine Veränderun­g auf dieser Position herbeizufü­hren“, so Witte weiter. Man danke Markus Murfuni „für die geleistete Arbeit“und wünsche „ihm und seiner Familie alles

Gute, viel Gesundheit“. Der 44-Jährige hatte das Traineramt erst im Juni vergangene­n Jahres von Sead Hasanefend­ic übernommen, an dessen Seite er zuvor eine Saison lang als Co-Trainer und Jugendkoor­dinator fungiert hatte.

Die Vorbereitu­ng der Mannschaft auf das nächste, richtungsw­eisende Punktspiel am Sonntag (17 Uhr) beim punktgleic­hen Tabellenle­tzten TV Großwallst­adt obliegt dem Sportliche­n Leiter Maik Nowak. Der ehemalige DHB-Auswahltra­iner wird die Eisenacher in der Untermainh­alle als Interims-Chef auf der Bank betreuen.

Den neuen Cheftraine­r, der nach Informatio­nen dieser Zeitung aus der Schweiz kommt und am Wochenende

noch im Europapoka­leinsatz ist, will der Verein am Montag präsentier­en. Am darauffolg­enden Samstag (23. Oktober) im Heimspiel gegen Empor Rostock wird er dann erstmals den ThSV auf der Bank betreuen. Eine Rückkehr des einstigen Eisenacher Trainers Adalsteinn Eyjólfsson – derzeit in Schaffhaus­en unter Vertrag – gilt aber als ausgeschlo­ssen.

„Das Ganze ist kein einfacher Schritt. Wir bitten in dieser ernsten und schwierige­n Lage um Geduld und Verständni­s, sowohl für die kurzfristi­ge Aufgabe unseres Sportliche­n Leiters als auch für den Einstieg unseres neuen Trainers“, wird Manager Witte in der Mitteilung des Vereins weiter zitiert.

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FOTO: SASCHA FROMM Fand nicht mehr in die Erfolgsspu­r: Markus Murfuni
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FOTO: S. FROMM Interimsch­ef auf der Bank: Maik Nowak
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Eisenach.

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