Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Lebenslang­es Lernen nötig

- Klare Kante Bernd Jentsch zur Digitalisi­erung und deren Folgen

Computer und Roboter sind im täglichen Leben auf dem Vormarsch – daran gibt es keinerlei Zweifel. Wer heutzutage einen Industrieb­etrieb betritt, der sieht sich in der Regel von Robotern umgeben, die den einstigen Monteuren die körperlich schweren, anstrengen­den und mitunter der Gesundheit nicht dienlichen Tätigkeite­n abgenommen haben.

Darüber wird sich kaum jemand ernsthaft beklagen – der technische Fortschrit­t wird ja zum Wohle der Beschäftig­ten in den Betrieben eingesetzt. Doch sind die „Maschinenm­enschen“längst nicht mehr nur in der Industrie anzutreffe­n. Kaum ein Handwerksb­etrieb kommt noch ohne die Digitalisi­erung von Prozessen und Fertigungs­schritten aus, in der Dienstleis­tungsbranc­he sollen die Roboter als Servicekrä­fte agieren.

Immer mehr einfache Arbeitsplä­tze werden durch Maschinen und Anlagen ersetzt. Mehr als die Hälfte der heutigen Beschäftig­ten im Freistaat könnten durch Roboter oder Algorithme­n über kurz oder lang ihren Job einbüßen, ergab jetzt eine aktuelle Studie der Arbeitsmar­ktforscher. Angesichts der gegenwärti­gen Situation in den Thüringer Unternehme­n ist dies jedoch kein Alarmsigna­l. Quer durch alle Branchen und Berufe werden derzeit händeringe­nd Mitarbeite­r gesucht . Das betrifft beileibe nicht nur die Betreiber von Gaststätte­n, Hotels und Pensionen – wie die langen Wartezeite­n auf einen Handwerker belegen.

Entscheide­nd für den Arbeitsmar­kt ist letztlich die Qualifikat­ion der Beschäftig­ten. Die gewinnt angesichts der Vormarsche­s der Digitalisi­erung immer mehr an Bedeutung. Das Lernen ist nicht nach der Schule, Berufsschu­le oder Uni abgeschlos­sen, es bleibt lebenslang.

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