Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Lebenslanges Lernen nötig
Computer und Roboter sind im täglichen Leben auf dem Vormarsch – daran gibt es keinerlei Zweifel. Wer heutzutage einen Industriebetrieb betritt, der sieht sich in der Regel von Robotern umgeben, die den einstigen Monteuren die körperlich schweren, anstrengenden und mitunter der Gesundheit nicht dienlichen Tätigkeiten abgenommen haben.
Darüber wird sich kaum jemand ernsthaft beklagen – der technische Fortschritt wird ja zum Wohle der Beschäftigten in den Betrieben eingesetzt. Doch sind die „Maschinenmenschen“längst nicht mehr nur in der Industrie anzutreffen. Kaum ein Handwerksbetrieb kommt noch ohne die Digitalisierung von Prozessen und Fertigungsschritten aus, in der Dienstleistungsbranche sollen die Roboter als Servicekräfte agieren.
Immer mehr einfache Arbeitsplätze werden durch Maschinen und Anlagen ersetzt. Mehr als die Hälfte der heutigen Beschäftigten im Freistaat könnten durch Roboter oder Algorithmen über kurz oder lang ihren Job einbüßen, ergab jetzt eine aktuelle Studie der Arbeitsmarktforscher. Angesichts der gegenwärtigen Situation in den Thüringer Unternehmen ist dies jedoch kein Alarmsignal. Quer durch alle Branchen und Berufe werden derzeit händeringend Mitarbeiter gesucht . Das betrifft beileibe nicht nur die Betreiber von Gaststätten, Hotels und Pensionen – wie die langen Wartezeiten auf einen Handwerker belegen.
Entscheidend für den Arbeitsmarkt ist letztlich die Qualifikation der Beschäftigten. Die gewinnt angesichts der Vormarsches der Digitalisierung immer mehr an Bedeutung. Das Lernen ist nicht nach der Schule, Berufsschule oder Uni abgeschlossen, es bleibt lebenslang.