Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Nicht alle Hochschulen vorbereitet
Pflicht zum Testangebot kam überraschend
Der erste Aufschrei war laut, als das Thüringer Wissenschaftsministerium am Mittwoch die Hochschulen angewiesen hatte, für Studierende zweimal pro Woche kostenlose Schnelltests bereitzustellen. Inkonsistentes Handeln, das den Hochschulen das Leben erschwere. wirft die CDU-Faktion der Landesregierung vor.
Zustimmung kommt von der Linken-Fraktion und der Konferenz Thüringer Studierendenschaften.
Laut Wissenschaftsministerium informierte das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch darüber, dass auch Studierende unter die Corona-Arbeitsschutzverordnung fallen und ihnen die Tests ermöglicht werden müssten. Daraufhin seien die Universitäten und Hochschulen im Land sowie der Wissenschaftsausschuss des Parlaments über die geänderte Rechtsauffassung informiert worden, sagte ein Sprecher.
Nach seinen Angaben ermöglichen schon jetzt acht der zehn Thüringer Hochschulen und Universitäten ihren Studierenden Selbsttests unter Aufsicht, damit sie unter Einhaltung der 3G-Regel Vorlesungen und Seminare besuchen könnten. Die Universität Erfurt bietet seit 11. Oktober für ungeimpfte Studierende diese Möglichkeit an. Bisher musste das Testkit mitgebracht oder für einen Euro erworben werden.
An der Ernst-Abbe-Hochschule Jena werden an den Eingängen für ungeimpfte Studierende zwei Teststationen betrieben, die mit einem Anmeldesystem arbeiten, um Ansammlungen zu vermeiden. Diese würden ab sofort für alle Studierenden die kostenlosen Tests bereitstellen, betont eine Sprecherin. Auf mögliche Engpässe soll kurzfristig reagiert werden. Auch an der Hochschule Schmalkalden sind kostenfreie Tests für Studierende möglich.
Die Universität Jena und die Technische Universität Ilmenau beklagten dagegen zu wenig zeitlichen Vorlauf, um diese Tests vorbereiten zu können. Momentan würden die kostenlosen Schnelltests zu Lasten des Budgets der Uni gehen, heißt es in Ilmenau.