Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Jena-Schreck Beck
Der Erfurter vom BFC Dynamo trifft gegen den FC Carl Zeiss besonders gern
Der perfekte Tag – Christian Beck hat ihn erlebt. Erst wurde er bei seinem Abschiedsspiel am vergangenen Sonntag von den FCMFans, mit 17.680 kamen mehr als zu den Heimspielen, in den mit Stars wie Joachim Streich, Jürgen Sparwasser oder Wolfgang Seguin gespickten Magdeburger FußballOlymp aufgenommen. Und dann hat seine Paulin, der er nach der Partie im Stadion einen Heiratsantrag machte, auch noch Ja gesagt. „Das ist Wahnsinn und zeigt, dass ich in den vergangenen achteinhalb Jahren alles richtig gemacht habe.“
Zu seinem 1. FC Magdeburg, für den er bis zu seinem Aus im Sommer in 303 Pflichtspielen 131 Tore erzielte, wird er auch irgendwann zurückkehren. „Aktuell suchen wir nach einer Möglichkeit zu bauen“, berichtet der gebürtige Erfurter, der noch ein Haus in Büßleben besitzt, in dem die Schwiegereltern wohnen. Der FCM hat ihm nach dem Karriereende einen Job zugesichert, der laut Beck eher im Management oder Marketing als im Trainerbereich liegt. Aber wann das sein wird, „entscheide ich allein“.
Aktuell hat der 33-jährige Mittelstürmer vom aktiven Fußball noch nicht genug. „Ich fühle mich noch gut und es läuft auch sehr, sehr gut.“Seit dieser Saison kickt er für den BFC Dynamo in der Regionalliga und hat in 13 Spielen schon neun Mal getroffen. Am Freitag steht das Spitzenspiel der Berliner in Becks Thüringer Heimat beim FC Carl Zeiss Jena an.
Und einer, der beim FC Rot-Weiß Erfurt ausgebildet wurde und zum Profi reifte, trifft gegen den großen Rivalen von früher natürlich besonders gern. Christian Beck ist seit seiner Magdeburger Zeit zum absoluten Jena-Schreck aufgestiegen. In neun Duellen lief er seit 2013 mit dem FCM gegen die Saalestädter auf. Seine Bilanz: zehn Tore, zwei Vorlagen bei acht Siegen und einem Unentschieden.
Klar, dass er diese Serie gerne mit dem BFC aufrechterhalten würde. „Wir wollen alles raushauen, damit wir dort die drei Punkte mitnehmen.“Der Torjäger weiß aber, dass es „extrem schwer wird“. Der FC Carl Zeiss sei eine Spitzenmannschaft und nach dem überraschenden Trainerwechsel von Dirk Kunert zu Andreas Patz vor dem Traditionsduell des Zweiten aus Berlin beim Siebenten aus Jena auch eine „Wundertüte“. Das Kunert-Aus kam für Beck als Außenstehenden überraschend. „Sie waren sehr erfolgreich. Aber man weiß ja nie, was intern im Verein los ist. Da kann ich mir kein Urteil erlauben.“
Sein Hauptaugenmerk liegt ohnehin auf dem BFC. Zuletzt ging nach drei Unentschieden die Tabellenführung für die Hauptstädter verloren und im Landespokal kam das Aus. Deswegen ist die Begegnung beim FC Carl Zeiss so wichtig, um sich „dauerhaft oben festsetzen zu können“. Und wenn er dabei die Jenaer mal wieder ärgern kann, umso besser.
FC Carl Zeiss Jena – BFC Dynamo, Freitag, 19 Uhr, MDR-Livestream