Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Spiel mit Messi als Geschenk
Jenas Fußball-Idol Peter Ducke empfing seine vielen Freunde zum 80. Geburtstag
Deutschlands Leichtathletik-Präsident Jürgen Kessing ist in das Council des europäischen Verbandes EAA gewählt worden. Nach dem Tod von Svein Arne Hansen (Norwegen) wurde der Bulgare Dobromir Karamarinov zum neuen Präsidenten gewählt.
Eine Million Euro hat Ex-Weltmeister Robin Krasniqi von seinem Hauptsponsor erhalten, um rechtlich gegen das umstrittene Urteil im WM-Kampf gegen Dominic Bösel vorgehen zu können.
Alexander Zverev ist nach dem 6:1, 6:3 gegen Gael Monfils ins Viertelfinale des Masters von Indian Wells eingezogen. Der Hamburger hat damit 20 seiner vergangenen 21 Matches gewonnen.
Starspieler Leon Draisaitl ist erfolgreich in die neue Eishockey-Saison gestartet. Der 25-Jährige gewann in seinem 500. NHL-Spiel mit Edmonton gegen Vancouver 3:2 (n.P.).
Die Fußballerinnen des FC Bayern haben mit einem 4:0 gegen BK Häcken (Schweden) ihren ersten Sieg in der Gruppenphase der Champions League gefeiert.
Fußball-Drittligist 1.FC Saarbrücken darf als erster deutscher Profiverein wieder Fans ohne Einschränkungen im Stadion empfangen.
Union Berlin ist mit seinem Antrag auf Zulassung von 18.000 Fans im nächsten Bundesligaspiel gescheitert – 11.000 sind erlaubt.
Der Gasthof Hänsgen platzte fast aus allen Nähten. Nach Großschwabhausen bei Jena hatte Stürmer-Legende Peter Ducke zu seinem 80. Geburtstag eingeladen. Mehr als einhundert Verwandte, Freunde und ehemalige Fußballgrößen erwiesen dem vielleicht besten Angreifer in der Geschichte des DDR-Fußballs die Ehre.
Wie ein „Who is who“las sich die Gästeliste: Freunde wie Boxcoach Uli Wegner, Opernsänger Gunther Emmerlich, seine früheren Mitspieler Harald Irmscher, Rainer Schlutter, Eberhard Vogel oder Lothar Kurbjuweit. Aber auch die Erfurter gratulierten mit Stammtisch-Organisator Martin Busse, der in den 1980-igern Tore am Fließband schoss, und Klaus Neumann, Ehrenvorsitzender vom FC Rot-Weiß.
Natürlich waren seine letzten Trainer gekommen. Hans Meyer und dessen damaliger Jenaer Assistent Bernd Stange. Der einstige DDR-Nationaltrainer erklärte, was ihm an Ducke unvergessen bleiben würde: „Er hat Meyer und mich niemals als Trainer akzeptiert, und wir hatten trotzdem Erfolg. Fußball ist ein Mannschaftssport, aber Peter hat Spiele alleine entschieden.“
Und Meyer weiß auch warum. „Es waren seine unnachahmlichen Bewegungen und seine Schnelligkeit – zumindest als er noch jung war“, lacht der einstige Spitzentrainer. „Der ist auch schon 78, dabei dachte ich früher immer, Meyer ist viel jünger als ich“, flachste Ducke und wurde schon wieder zu einem der zahllosen Fotos gerufen.
Sein Fanclub johlt, als MDR-Redakteur Uwe Karte den SamstagFilm
von „Sport im Osten“schon vorab zeigt. Am 5. November ist Ducke dann im Riverboat auf Sendung und wird Geschichten erzählen.
Die Schönebecker Freunde, dort ist Ducke nach dem Krieg aufgewachsen, stecken ihn in ein Trikot und Lothar Kurbjuweit erzählte vom ersten Eindruck, als er mit 19 Jahren zum FC Carl Zeiss kam. „Ich wohnte mit Matz Vogel im Schwarzen Bären und Peter Ducke, der Star der Mannschaft, hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Das war Peter“, so Kurbjuweit.
Duckes Sohn Jens freute sich für den Vater, der inzwischen manchmal zur Vergesslichkeit neigt, über die Feier. „Mein Vater war durch den Fußball nicht oft da, als wir klein waren. Aber wenn er zuhause war, war er ein guter Vater“, sagte Ducke, dem das große Fußball-Talent fehlte. „Mein Bruder Uwe hätte Karriere machen können. Doch er wurde Musiker“, meint Ducke, der die Süßigkeiten, die sein Vater immer aus dem Westen mitbrachte, in der Straße verschenkte.
Sein Vater liebt Musik, auch klassische. Einer seiner besten Freunde ist Sänger Gunther Emmerlich. „Er war mein Held, als ich in Jena gelernt habe“, erzählt der gebürtige Eisenberger, der früher übrigens „erfolglos“Handball gespielt hat.
Uli Wegner lernte Ducke kennen, als er in Gera Boxtrainer war. „Ich hatte Ahnung von Fußball, aber er nicht vom Boxen“, lachte Wegner.
Harald Irmscher und die anderen Mitspieler haben Ducke längst verziehen, „dass er nicht abgespielt hat. Meist war es besser, wenn er es allein gemacht hat“, so Irmscher.
Für Bernd Stange bleibt Ducke ein Spieler, heute vergleichbar mit Messi oder Ronaldo. Als Geschenk gab es von Hans Meyer übrigens eine VIP-Ticket für das Champions League-Spiel von RB Leipzig gegen Paris Saint-Germain. Seinen Lieblingsspieler möchte das Thüringer Idol gern noch mal zaubern sehen.