Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Wachsam sein
Handballerinnen vom Thüringer HC empfangen am Sonntag in der Europa-League-Qualifikation Molde. Zweitligist wartet im Pokal
Auf Kerstin Kündig (hinten) und ihren THC wartet die erste EuropaLeague-Aufgabe.
Glück im DHB-Pokal, Hoffen auf ein Weiterkommen auch auf Europas Bühne. Nach den Aufgaben in der EM-Qualifikation wollen die Handballerinnen des Thüringer HC auf Vereinsebene lange in der Europa League unterwegs sein. Die erste Hürde auf dem Weg zur angepeilten Gruppenphase am Sonntag ist eine Unbekannte. Oder doch nicht?
Die Mannschaft aus der Stadt am Romsdalfjord in Mittelnorwegen ist für einen wie Herbert Müller zumindest nicht ganz so unbekanntes Terrain. Zwei Schwestern hat er beobachtet. Sherin und Mona Obaidli. Auf Letztere konzentrierte sich sein Interesse. Warum, das zeigte das jüngste Liga-Duell gegen Kristiansand. Zwar gewann der Champions-League-Sieger um die letztjährige THC-Schützin Marketa Jerabkova mit 38:27. Von Moldes 27 Toren aber warf die 24-jährige Rückraumspielerin Mona Obaidli elf.
Wachsam zu sein gibt Müller seiner Mannschaft daher mit auf den Weg. Gegen das schnelle skandinavische Spiel gilt es, so wenig Fehler wie möglich zu machen.
Mit Rückenwind gehen in jedem Fall Kapitänin Josefine Huber und Torhüterin Petra Blazek in den Europa-League-Auftakt. Mit ihrem österreichischen Auswahlteam um Coach Herbert Müller hatten sie mit Dänemark und Rumänien besonders schwere Prüfungen in der EM-Qualifikation vor sich und sammelten dabei Selbstvertrauen. Trotz einer guten Leistung waren die Däninnen eine Nummer zu groß, als Außenseiter trotzten sie den favorisierten Rumäninnen derweil einen hochverdienten Punkt ab.
Die anderen Auswahlkader hatten vorwiegend Niederlagen zu verdauen. Trotzdem ist die Vorfreude groß beim THC, nun in die Europa League zu starten. Wie lange, hängt von den Duellen gegen Molde Elite ab (Rückspiel: 23. Oktober) und im Fall eines Sieges von Chambray Touraine Handball. Die Französinnen wären Gegner in der dritten Qualifikationsrunde. Sie zu überwinden hieße, in der Gruppenphase zu stehen. „Dorthin wollen wir“, manifestiert der THC-Trainer. Um dann vielleicht auch die Fans in Nordhausen begeistern zu können.
Infolge der Corona-Pandemie hat die Führung der THC-Spielbetriebsgesellschaft entschieden, die ersten Partien in der Salza-Halle auszutragen. „Aber natürlich gehen wir auch wieder nach Nordhausen“, erklärte Mit-Gesellschafter Helmut Peter vor der Saison. Die Stadt am Fuße des Harzes soll Bühne für internationalen Spitzenhandball bleiben.
Wie Peter erklärte, spielten vor allem auch wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle, die ersten Partien in Bad Langensalza auszutragen. Der Aufwand ist hoch. Wegen der Auflagen
wäre die Zahl der zugelassenen Zuschauerplätzen in Nordhausen indes deutlich geringer gewesen als in der Salza-Halle. Im Fall des Weiterkommens müsste neu gedacht werden, kündigte Peter an.
Klar ist hingegen, dass die Thüringerinnen im Achtelfinale im DHBPokals in der Fremde antreten müssen. Wie die Auslosung ergab, geht die Reise zum Zweitligisten Solingen-Gräfrath. Ob die Partie wie vorgesehen am 13./14. November ansteht, scheint offen. Dieses Wochenende wollten die Thüringerinnen an sich in Frankreich verbringen.
Thüringer HC gegen Molde Elite, Sonntag, 14 Uhr, Salza-Halle, Tickets sind online und an der Tageskasse erhältlich