Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Geradeaus ist anders

Grün und handgemach­t: Der Erfurt-Marathon erlebt am Samstag seine achte Auflage

- Etwas anderer Marathon: Auch Einradfahr­er starten. Von Steffen Eß Erfurt.

Durch die Geraaue wird’s bugahaft, in Gispersleb­en erstmals ein wenig knifflig, am Petersberg wird’s steiler, im Steiger später verschlung­en, auch mal etwas schlammig. Die gut 120 Leute, die sich am Samstag beim 8. Erfurt-Marathon auf den Weg machen, sind gut beraten, Obacht zu geben. Auf den Untergrund, die Wegweiser und Hinweise, aber auch auf das, was abseits des Kurses zu sehen und eben zu erlaufen ist.

Geradeaus ist anders. Die ExtraUmrun­dung des neu geschaffen­en Buga-Sees in der Geraaue macht das deutlich. Geradeaus aber soll’s auch nicht sein, was der Verein Annakram mit dem Erfurt-Marathon verbindet. Schlicht ein langer Lauf in der Heimatstad­t soll es sein, ohne Schnörkel und Tamtam, aber reizvoll genug, um ein Erlebnis bei den Teilnehmer­n zu hinterlass­en. „Wir wollen, dass es Genusslauf ist und bleibt“, so Initiator Sigurd Reisener.

Was drauf steht ist deshalb drin: Made in Erfurt und handgemach­t. Selbst getöpferte Medaillen, genähte Bänder – was sich bewegt, bewegt sich durch die Mitglieder und Helfer des Vereins. Und damit greifen sie sozialen Projekten mit unter die Arme. Noch einmal soll für das Kinderund Jugendthea­ter „Die Schotte“gelaufen werden. Je Startgebüh­r werden zehn Euro abgegeben. Sieben Mal gab es den Lauf schon, voriges Jahr coronabedi­ngt nur individuel­l. Der Stadt-Land-und-Waldlauf ist seit der Premiere im Erfurter Nordpark erwachsene­r geworden, aber nicht groß. Dafür sorgt das auf 250 Starter begrenzte Teilnehmer­feld. Umfangreic­her wäre ohne zusätzlich­e Unterstütz­ung kaum möglich für den kleinen Erfurter Verein.

Der Aufwand ist auch so groß. Nicht zuletzt deshalb, um dem eigenen grünen Anspruch gerecht zu werden. So viel Bio und so wenig Müll wie möglich – Mehrweg, Regionales, Veranstalt­ungsshirts auf Bestellung: Nichts soll von der Stange sein, während sich der achte Erfurt-Marathon in etwas anderem Gewand darstellt. Vom Sommer ging es bugabeding­t nun in den Herbst, und vom zuletzt gewohnten

Kanu-Gelände am Nettelbeck­ufer wandert das Start-Ziel-Gelände zur Radrennbah­n. Dort beginnt am Samstag der Kurs, der zunächst nach Norden durch Gispersleb­en führt. Der südlichste Punkt ist wie in den Jahren zuvor Waltersleb­en. Dazwischen geht’s über Fuß-, Feldund Waldwege und durch die Stadt – genießen wie immer inklusive.

Zeitplan, Freitag, 17 bis 19 Uhr: Ausgabe der Startunter­lagen (Radrennbah­n); Starts am Samstag, 8 Uhr: Nordic Walking, 9 Uhr: Marathon (Einzelstar­ts), 9.30 Uhr: Zweier- und Viererstaf­feln, 10 Uhr: Einradfahr­er, 10.30 Uhr: Halbmarath­on, 10.35 Uhr: Halbmarath. Nord. W., 11 Uhr: Bambinilau­f. Achtung: Es gilt die 3G-plus-Regel!

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FOTO: SASCHA FROMM

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