Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Über Börsen
Dickie, unser Börsenmogul, macht auf dicke Hosen und schmeißt im Saloon eine Runde Bushfire nach der anderen. Die Principessa schaut streng, denn wir sind schon ganz blau. „Has ingressiern mich Homille“, lallt Dick. „Mich ingressiern nur Hozente!“
Tatsächlich hat unser Feuerkopf bei Zockereien an der Börse einen Volltreffer gelandet. Das Glück sei mit den Wissenden, erklärt er grinsend. Schon seit Wochen sei er fett in Lithium investiert, das sei jetzt das „Weiße Gold“, weil der Rohstoff für Batterien im E-Mobil-Sektor gebraucht wird. Also kaufen chinesische Großkonzerne die Weltmärkte leer. Dick: „Sie sichern sich schaschejische Essursen.“
Vorige Woche habe so ein Chinese die Übernahme eines kanadischen Lithiumschürfers vertraglich fixiert, verbreitet er kapitalistisches Basiswissen, und prompt sei der Kurs des Kanadiers auf den vereinbarten Kaufpreis hochgeschossen. Da hat Dickie sofort verkauft.
Bill fragt, ob er ihm raten würde, seine Spargroschen an der Börse zu investieren. Doch Dick warnt, das sei nichts für Anfänger. Er habe selbst ja schon eine Reihe gebührenpflichtiger Erfahrungen hinter sich. Allen Neulingen empfehle er höchstens einen „breitärschigen Eh-Teh-Eff-Sparplan mit langem Anlagehorizont“– und sonst nix.
Jetzt sind wir abgefüllt, Dick ordert bei Liù die Rechnung. Verwundert lese ich die Zahlen: Tatsächlich hat der Bushfire-Preis sich im Laufe des Abends verdreifacht. „Individjuäl Preißing“, flötet Liù.
Dick legt ein paar Scheine hin, großzügiges Trinkgeld inklusive.