Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Palais-Team holt im zweiten Anlauf den Sieg
Fünf Thüringer Gastwirte geben fünf Tage lang beim Wettstreit „Mein Lokal, Dein Lokal“ihr Bestes
„Alles richtig gemacht!“, fasst Heiner Wolfram die Leistung seines Teams zusammen. Seit gestern steht fest, dass der Sieg in der jüngsten Staffel von „Mein Lokal, Dein Lokal“an das Restaurant „Palais Erfurt“in der Futterstraße geht. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Die Revanche sei deshalb gelungen, denn vor drei Jahren, als das Team in der Sendereihe schon einmal angetreten ist, wurde der Sieg knapp verpasst. Es fehlte ein Punkt! Die Enttäuschung sei damals sehr groß gewesen. Besonders bei Restaurantleiter Heiner Wolfram habe es an der Ehre gekratzt, erinnert sich Geschäftsführer Tobias Barwich.
Als in diesem Jahr erneut Gaststätten der Erfurter Region zum Wettstreit aufgerufen wurden, habe dieser nicht locker gelassen, bis alle überzeugt waren, dass sie es diesmal schaffen können. Besonders der seit zwei Jahren in der Küche Regie führende Oliver Liepelt habe die Zuversicht gegeben, die Trophäe diesmal zum Aushängeschild machen zu können. Dass diese nicht unberechtigt war, wurde gestern zum Finale in der „Stiefelburg“bewiesen. Der Titelverteidiger wurde auf die Plätze verwiesen, ebenso die anderen Mitbewerber – die „Alte Remise“in Tiefurt und die Erfurter Gaststätten „Punjabi Virsa“und „Marc kocht“.
Nicht nur Spitzen-Küche, sondern auch Übernachtungen und Partys Nicht nur dies sorgte für Genugtuung, auch die Tatsache, dass die Vorverurteilung von TV-Koch Mike Süsser korrigiert werden konnte. Dieser vermisste einen „roten Faden“im Konzept – er hat ihn nur nicht gesehen.
Denn bei der Konzentration gastronomischer Angebote rund um den Wenigemarkt würde man sich von den Mitbewerbern dadurch unterscheiden, dass es nicht nur Spitzen-Küche gibt, sondern auch Unterhaltung After-Work-Partys im Club-Keller und die Möglichkeit der Übernachtung. Und dies mitten in der Stadt hinter historischer Fassade.
Die Küche selbst wird längst von der jüngsten Gastro-Generation getragen. Das Team ist jung, die Speisekarte entspricht dem Trend, sie ist flexibel, lokal und saisonal. Dazu hochwertig und professionell. Chefkoch Oliver Liepelt, Koch Stefan Penckun und Sous-Chefin Louisa Schade machten vor der Kamera ein gutes Bild – und damit auch Werbung für die Landeshauptstadt. Bessere Werbung, als sie jüngst Cluso als musikalisches Aushängeschild der Stadt gemacht hätte, der die Erfurter Küche als „zu einfach“bezeichnete, betont Heiner Wolfram.
Sein Team hätte das Gegenteil bewiesen – mit Entrecote an Pfifferlingen, Hot Stone-Filet auf dem LavaStein, Low Chicken und Gelbflossen-Thunfisch. Das Lob und die Begeisterung der Mitbewerber sei dabei die schönste Anerkennung für die Palais-Küche gewesen. Einer der Kandidaten, verriet Wolfram, sei schon vor dem Event regelmäßig zur Einkehr ins Palais gekommen.