Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Umsteigen und Zeitverlust
Kritik an der „Bugalösung“
Zum Leserbrief „Friedhof weiter schwerer erreichbar“(Ausgabe 30. September 2021, Seite 17):
Dass der für die Buga eingeführte Rollentausch der Endpunkte der Stadtbahnlinien 2 und 4 im Westen der Stadt beibehalten werden soll, ist für die vielen Betroffenen hier ein sehr aktuelles und leidliches Thema, wobei die Abhängung des Hauptfriedhofs eher eine untergeordnete Rolle spielt. Viel dominierender ist diese Abhängung von Domplatz, Fischmarkt und Hauptbahnhof für die vielen alten Menschen, die zwischen Borntalviertel, Gartenstadt und Bindersleben wohnen, für die Azubis der hier befindlichen sechs (!) Berufsschulen, für die Beschäftigten und Besucher des Bundesarbeitsgerichts und des Büroparks Airfurt und natürlich auch für die Passagiere des Flughafens. Dagegen steht wohl das Interesse der EVAG (und der Geschäftsleitungen von Ega und eine dauerhafte Anbindung von Ega und Messe an den Hauptbahnhof zu erreichen, ohne auf die Messesonderlinie 7 zurückgreifen zu müssen. Dabei wird keinerlei Rücksicht auf die Betroffenen genommen, die man zu unnötigem Umsteigen und Zeitverlusten zwingt – einige wenige Ega/Messe-Besucher werden da offenbar wesentlich höher gewichtet als tausende treue ÖPNV-Nutzer! Außerdem ist die Linie 2 nach Buga-Ende sicher wieder annähernd unbesetzt, wenn sie zwischen Gothaer Platz und Ega/Messe unterwegs ist – kein Wunder, denn dort gibt es kaum Anwohner und vor allem im Winterhalbjahr auch wenig Grund, die Ega zu besuchen. Eine dringend erforderliche Fahrgastumfrage zu diesem Thema ist mir nicht aufgefallen; wohl aber ein in meinem Umfeld allumfassendes Unverständnis für die Beibehaltung der Bugalösung! Dietmar Rudloff, Erfurt