Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Radfahren für den guten Zweck
Guido Kunze hat bei seiner Deutschlandtour Geld gesammelt. Enttäuschung über die Thüringer Staatskanzlei
Guido Kunze liebt Thüringen. Dennoch hat er bei seiner Radtour durch alle Bundesländer Deutschlands eine besondere Sympathie für andere Regionen empfunden. Die Orte Kiel und Bremen nennt der 55-Jährige, „sehr schöne Städte“, zudem „war der Empfang ungemein herzlich“.
Das sagt er über die Begrüßung am Ziel in Erfurt nach 2350 Kilometern mit 33.500 Höhenmetern nicht. „An der Staatskanzlei war trotz schriftlicher Einladung Samstagabend niemand von der Landesregierung anwesend. Schade“, so Kunze, „denn es war ja schließlich ein soziales Projekt, bei dem ich auch immer wieder Werbung für unser Bundesland gemacht habe“.
Im Mittelpunkt der Sieben-TageTour stand allerdings der BenefizGedanke. Dank Sponsoren-Leistungen können 7500 Euro für den Bau des stationären Hospizes in Kunzes Heimatstadt Mühlhausen (Unstrut-Hainich-Kreis) bereits fest eingeplant werden, „wobei ich glaube, dass die Summe noch wächst“.
Eine weitere Steigerung erhofft sich Guido Kunze auch bei der Unterstützung der gemeinnützigen Hilfsorganisation „World Bicycle Relief“. Diese produziert spezielle Fahrräder in Afrika und verteilt sie auf dem Kontinent ausschließlich an bedürftige Menschen aus entlegenen Regionen. 147 Euro kostet ein Rad, das ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Armut, gerade bei Kindern und Jugendlichen, ist. „Geld für 30 Fahrräder ist auf der Tour schon zusammengekommen.“
Als Extremsportler kennt sich Kunze mit außergewöhnlichen Bedingungen aus, „Sturm Ignatz, der zwischen Potsdam und Magdeburg getobt hat, war aber auch für mich trotz Begleitung des familiären Wohnmobils grenzwertig“. Da zudem die selbst geplante Streckenführung mit vielen kleineren Radwegen „nicht optimal war“, muss er für den 2022 geplanten Rekordversuch durch alle Bundesländer noch mal akribische Vorarbeit mit einigen Änderungen leisten. Erfurt wird aber auch dann das Ziel sein...