Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Erholung der Wirtschaft dauert länger
Bundesbank sieht geringeres Wachstum
Die Erholung der deutschen Wirtschaft vom CoronaTief wird nach Einschätzung der Bundesbank länger dauern als noch im Frühjahr erhofft. Die Wirtschaftsleistung werde „wohl auch im Herbst ihr Vorkrisenniveau vom Schlussquartal 2019 noch verfehlen“, schreibt die Bundesbank im Monatsbericht Oktober. „Im Jahr
2021 insgesamt dürfte das BIP deutlich weniger zulegen als in der JuniProjektion der Bundesbank erwartet.“Im Juni hatte die Notenbank einen Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,7 Prozent vorausgesagt.
Doch Lieferengpässe und Materialknappheit bremsen den Aufschwung der Exportnation Deutschland. „Im laufenden Quartal wird die gesamtwirtschaftliche Aktivität voraussichtlich deutlich schwächer zulegen“, schreiben die Volkswirte der Bundesbank. „Der kräftige Schwung im Dienstleistungssektor dürfte erheblich nachlassen. (...) Das Verarbeitende Gewerbe dürfte weiter unter den Lieferschwierigkeiten leiden.“
Der anhaltende Materialmangel trifft auch die Bauindustrie spürbar. Laut dem Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller, könnten die Aufträge nur stockend abgearbeitet werden. Daher habe es im August einen preisbereinigten Umsatzrückgang von
2,9 Prozent gegeben.